Frust bei den Fans
04:52 Minuten
Nach acht Jahren ist nun die erfolgreichste Serie der Fernsehgeschichte zu Ende gegangen: Die letzte Folge von „Game of Thrones“ wurde ausgestrahlt. Die hart gesottenen Fans waren bislang von der letzten Staffel enttäuscht. Aber es gibt Hoffnung.
Es war die letzte Folge, die da gestern Abend über die Bildschirme flimmerte. Für den Pay-TV-Kanal HBO endete damit eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die so groß ist, dass der Sender seinen selbst produzierten Programm-Output in diesem Jahr um 50 Prozent erhöht hat, nur um die Zuschauer bei Laune zu halten.
Nach acht Jahren "Game of Thrones" hinterlässt die teuerste TV Serie aller Zeiten eine große Lücke bei HBO.
Online-Petition für einen neuen Dreh der achten Staffel
Um die 15 Millionen Zuschauer schalteten in den vergangenen sechs Wochen allein in den USA ein, wenn HBO eine neue Folge der achten Staffel ausstrahlte. Doch mit jeder neuen Folge rumorte es mehr bei den Game-of-Thrones-Fans. Der Frust kulminierte schließlich in einer Online-Petition. Mehr als eine Million Menschen haben die bislang unterzeichnet. Sie fordern einen erneuten Dreh der letzten Staffel.
Die Chancen dazu sind gleich null. HBO wird die Serie weder umschreiben noch erneut drehen. Es die teuerste TV-Serie aller Zeiten.
Das ist Erik Adams. Er ist nicht nur ein großer Fan der Fantasy Serie, sondern auch TV-Kritiker für "AV Club", einem Ableger des Satire Magazins "The Onion". Adams hält diese achte Staffel für eine der schlechtesten der Serie. Er hat aber noch aus einem anderen Grund Verständnis für den Frust der Fans.
"Es ist unglaublich schwierig so eine Serie zu einem vernünftigen Ende zu bringen, wenn es so viele verschiedene Handlungsstränge gibt. Und das alle musste man in nur sechs Folgen unterbringen. Hier sind extrem hohe Erwartungen mit extrem wenig Zeit kollidiert."
Die Geschichte ist auserzählt
15 Millionen Dollar hat HBO für jede der insgesamt sechs Folgen ausgegeben. Erik Adams sagt, die Schauspieler haben längst andere Verträge angenommen. Die beiden Drehbuchschreiber D. B. Weiss und David Benioff arbeiteten bereits an einer neuen "Star Wars"-TV-Serie.
Der TV-Kritiker ist der Meinung, dass selbst für solch eine Kult-Serie auch mal Schluss sein muss. Er meint, die Geschichte sei einfach auserzählt. Jeder der Charaktere sei erschöpfend dargestellt.
"Vom Fernsehen erwarten wir, dass eine Sendung so lange wie möglich läuft. Hollywood hat die Drehbuchwerkstätten eingerichtet, wo Autoren gemeinsam eine Geschichte weitererzählen. Aber das ordentliche Beenden einer Serie ist bislang nicht perfektioniert worden. Selbst bei einem guten Schluss wie in der Mafia-Serie 'Die Sopranos' ist am Ende eine große Kontroverse entstanden."
Selbst wenn sich also heute so mancher "Game of Thrones"-Fan nicht zufrieden zeigt. Es gibt Hoffnung. Der Bezahlsender HBO arbeitet an einer Nachfolge-Serie – sie soll mehrere Tausend Jahre vor den Ereignissen in Game of Thrones spielen.