Deutschland hat bei Künstlicher Intelligenz geschlafen
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Auf der Spielemesse „Gamescom“ wird auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Spielen diskutiert. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz habe Deutschlands wichtige Trends verschlafen, kritisiert der Medienökonom Jörg Müller-Lietzkow.
In Deutschland habe es Mitte der 2000er Jahre zwei hoffnungsfreudige, junge Unternehmen gegeben, von denen eines aus dem Deutschen Forschungsinstitut Künstliche Intelligenz (DFKI) hervorgegangen sei, so Müller-Lietzkow. Das sei ein wachsender Verbund an bundesweit fünf Standorten, der vermutlich inzwischen in der KI-Forschung weltweit führend sei.
Airbus der KI
"Die waren beide Spitze", sagte der Präsident der HafenCity Universität in Hamburg über die beiden Start-Ups. Hätte man damals richtig viel Geld investiert, wären das heute führende KI-Unternehmen. "Dann hätten wir diesen Airbus vielleicht schon", sagte Lietzkow in Anspielung auf die wiederholten Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, es werde eine Art Airbus der künstlichen Intelligenz benötigt, um die hiesige Wirtschaft besser gegen Konkurrenz aus den USA oder China zu wappnen.
Der Blick nach vorne
"Hat man aber leider nicht gemacht", sagte Lietzkow. Vielleicht sei auch die Erkenntnis noch nicht weit genug gewesen. Für das Jahr 2020 erhoffe er sich, dass nicht nur die Game-Förderung, sondern auch die Technologie-Förderung stärker im Blick sei. Spiele mit besonderer Technologieleistung seien ein wichtiges Experimentierfeld auch für die KI und sollten deshalb nicht ignoriert werden.
"Wir brauchen ja in der Wirtschaft genau diese KI-Expertinnen und Experten."
(gem)