Kampf der Konsolengiganten
Pure Rechenkraft oder interessantes Steuerkonzept? Das könnte als Entscheidungshilfe beim Playstation-, Xbox-Vergleich helfen. Und: Ein liebevoll gezeichnetes Denkspiel sowie die Zukunftsversion "Spacebook".
Xbox oder Playstation - Kampf der Konsolengiganten
Die Manager der Herstellerfirmen überschlugen sich bei der Vorstellung mit Superlativen, die Vorfreude der Fans war riesig. Seit zwei Wochen sind die beiden Spielekonsolen nun auch in Deutschland erhältlich, zumindest theoretisch. Ob künstliche Verknappung oder echter Käuferansturm: Beide Geräte sind komplett ausverkauft, Nachlieferung Anfang des Jahres.
Gleich zu Anfang: Von der technischen Leistungsfähigkeit sind beide Systeme nahezu gleich, der Unterschied liegt eher in der Ausrichtung der Zielgruppe. Microsoft will mit der "Xbox one“ echtes Home-Entertainment liefern. Videorekorder und CD-Player sollen überflüssig werden, Filme und Musik lassen sich mit der Konsole komfortabel speichern und abspielen, sogar Fernsehen ist möglich. Die Steuerung funktioniert auf Wunsch per Sprache.
Neben der Sprachsteuerung bringt die Xbox one auch im Lieferzustand ein durchdachtes System zur Bewegungssteuerung mit. Eine Kamera nimmt die Körper- und Handbewegungen des Spielers auf und setzt sie in Steuerbefehle um. Vor allem bei Familienspielen und für Kinder ein Pluspunkt. In unserem Test funktionierte das auch für absolute Anfänger einwandfrei.
Die neue Playstation 4 von Sony dagegen ist eher als echte Spielmaschine konzipiert. Die verbaute Technik kann etwas schneller rechnen als der Konkurrent. Sehr aufwendige Spiele sehen deshalb auf großen Bildschirmen noch detailreicher und flüssiger aus. Vor allem bei Actionspielen wie dem Vorzeigespiel "Shadow Fall“ fiel das sofort auf.
Die Hersteller der neuen Generation von Spielekonsolen machen es dem Interessenten nicht leicht: Pure Rechenkraft oder interessantes Steuerkonzept? Welche Spiele man noch zu Hause hat, ist übrigens nicht von Bedeutung: beide Systeme sind nicht abwärtskompatibel zu ihren Vorgängern.
Vielleicht entscheidet am Ende auch der Preis: die xbox one kostet 400, die Playstation4 500 Euro. Wenn Sie denn wieder lieferbar sind.
(Playstation 4: 499,00 Euro (unverbindliche Preisempfehlung); Xbox one: 399,00 Euro (unverbindliche Preisempfehlung))
"About love, hate and the other one" - Rätseln und Puzzeln mit dem Smartphone
Das kleine Denkspiel hat schon auf den ersten Blick alle Eigenschaften, die ein Smartphone-Spiel erfolgreich machen: Niedliche Optik der Hauptfiguren, einfache Regeln, niedriger Preis. Für rund einen Euro wandern die beiden Hauptakteure auf das Handydisplay.
Die Spielidee: Love und Hate, also Liebe und Hass, müssen in einem aus mehreren Ebenen bestehenden Raum einen Schalter erreichen. Das geht aber nur, wenn die beiden zusammenarbeiten, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Love kann Gegenstände zu sich hin bewegen, Hate nur von sich weg.
Per Fingertipp auf das Handydisplay schieben die beiden Kisten, Steine und Eisblöcke durch das Level. Dabei muss auf die richtige Reihenfolge der Aktionen geachtet werden, sonst stehen sich die beiden selber im Weg und der Gang Richtung Ziel ist unwiderruflich verbaut.
Die Grafik ist liebevoll gezeichnet, die Steuerung auch auf einem kleinen Handydisplay und für Anfänger kein Problem. "About love and hate“ war übrigens ursprünglich ein Studentenprojekt der Kunsthochschule Kassel, und hat zahlreiche Nachwuchspreise gewonnen. Völlig zu Recht, denn das Knobelspiel fürs Smartphone bietet mit über 70 Level sehr gute Unterhaltung für unterwegs.
("About love, hate and the other ones“ für iOS und Android-Geräte/Handys; Download in den Appstores der Hersteller, ca. 1 Euro)
Redshirt – Zeitreise durch die sozialen Netzwerke.
"Willkommen auf Megadalon 9. Auf unserer Raumstation finden Sie die neuesten technischen Errungenschaften, unter anderem unser Kommunikationssystem Spacebook“
Das Jahr 2300, an Bord einer Raumstation. Menschen und Außerirdische kommunizieren nicht nur persönlich miteinander, sondern mit Hilfe von sozialen Netzwerken. Der Name "Spacebook“ erinnert natürlich nicht zufällig an das heute beliebte Netzwerk "Facebook“. Wie beim heutigen Original, knüpfen auch in der digitalen Zukunftsversion Personen virtuelle Freundschaften, schreiben Nachrichten oder zeigen sich gegenseitig ihre Fotoalben.
Die Kritik der Oberflächlichkeit an sozialen Netzwerken wird gut abgebildet. Freundschaftsanfragen und belanglose Nachrichten trudeln fast beliebig im eigenen Postkasten ein. Der Spieler muss dabei seine Prioritäten zwischen digitaler Welt und echtem Leben verteilen, denn im Spiel gibt es nur eine festgelegte Anzahl von möglichen Aktionen pro Tag. Die Frage ist: wem spendiere ich meine Zeit, virtuellen Freunden oder den echten. Je nach Entscheidung entwickeln oder verflüchtigen sich Bindungen und Bekanntschaften.
Gesellschaftskritik und Satire in einem Spiel, das ist "Redshirt“. Die Social Network Simulation hält dem eigenen Medienverhalten einen Spiegel vor. Leider wird die Grafik auf Dauer etwas eintönig, aber auch das ist bei der Simulation einer Internetseite ja sehr realitätsnah.
("Redshirt“ für Windows PC, via Downloadplattform "Steam“, ca. 10 Euro)