"Garfield 2", "The Giant Buddhas"
Gefräßig, frech und leicht anarchisch kommt der Comic-Kater auch im Animationsfilm "Garfield 2" daher. Sein London-Trip, wo er auf einen adligen Doppelgänger trifft, sorgt für amüsante Familienunterhaltung. Schwerere Kost bietet der Dokumentarfilm des Schweizers Christian Frei über die von den Taliban gesprengten Buddha-Figuren in Afghanistan.
"Garfield 2"
USA 2006, Regie: Tim Hill, Darsteller: Brecking Meyer, Jennifer Love Hewitt, Billy Conolly u.a.
Wer die brave Verfilmung der Lebensgeschichte des berühmten Comic-Katers Garfield aus dem Jahre 2004 so gar nicht mochte, sollte Teil 2 noch eine Chance geben. Denn hier wurde gar nicht erst versucht, dem in die Jahre gekommenen Anarchokater als Comicfigur nachzulaufen.
Die Geschichte ist konsequent als Kinder- und Familienunterhaltung etabliert. Wobei der Charakterisierung des faulen, gefräßigen und in Ansätzen immer noch anarchischen Katers durch die Stimme von Bill Murray im Original natürlich nicht zu ersetzen ist, auch nicht durch Oliver Kalkofe, der seine Sache gut macht.
Garfield ist prächtig animiert und ihn gibt es sogar doppelt. Denn Familienunterhaltung verlangt natürlich eine "richtige" Story, die dadurch in Gang kommt, dass Garfields Herrchen Jon in Heiratsabsicht seiner geliebten Liz nach London nachreist, den Kater und Hund Odie als blinde Passagiere im Gepäck.
In London finden sich die Tiere durch eine Verwechslung unversehens auf einem prächtigen Schloss wieder, wo Garfields Doppelgänger Prinz wie ein König residiert. Als die Schlosslady stirbt, tritt der verwöhnte Kater das Erbe an. Sehr zum Missfallen von Lord Dargis (Billy Conolly), eines eitlen, dummen Blaubluts, der den ebenfalls blaublütigen Kater aus dem Weg zu schaffen versucht.
Deshalb wird Garfield von den Hoftieren mit bestem Fressen geködert, den Platz des gekidnappten Bruders einzunehmen. Gegen diesen Kater sowie einen ganzen Bauernhof aufgescheuchter Haustiere hat der Unhold keine Chance.
Auch wenn die Story vor Klischees und banalem Klamauk strotzt, macht die Mischung aus exzellent animierten Katzen und lebenden Menschen sowie dressierten Tieren, die alle sprechen können Spaß: ein Mix aus Schweinchen Babe und den frechen Sprücheklopfern aus dem Tierreich, mit dem die großen Animationsstudios in den letzten Jahren einen Kinohit nach dem anderen landen konnten.
Wer kann, sollte sich den im Deutschen durchaus kindgerechten Filmspaß im Original anschauen. Auf der imponierenden Liste hochkarätiger Sprechstimmen stehen neben Bill Murray auch Tim Curry, Bob Hoskins und Rhys Ifans.
"The Giant Buddhas"
Schweiz 2005, Dokumentarfilm, Regie: Christian Frei
"Mich hat einfach interessiert, von einem Ereignis, das die Welt erschütterte, auszugehen und mich auf eine Filmreise zu begeben. Die Reise entlang jener facettenreichen Linie, die Menschen und Kulturen gleichermaßen trennt und verbindet".
Das Ereignis, das den Schweizer Dokumentarfilmer Christian Frei dazu provozierte, war die Sprengung der weltweit einzigartigen "Giant Buddhas", der riesigen Buddha-Figuren im afghanischen Bamiyan-Tal durch die Taliban-Führung im März 2001. Eine kulturelle und politische Barbarei, die die Weltöffentlichkeit zu Protesten hinriss, aber zu spät.
Die Reise zu diesem heute völlig abgelegenen Tal ist eine Reise in eine kulturgesättigte Vergangenheit, an eine Schnittstelle von Religionen und Kulturen. Denn der Ort, an dem die aus weichem Kalkstein gehauenen gigantischen Figuren einst standen, war eine berühmte Pilgerstätte an der Hauptverbindung von Zentralasien nach Indien, am Zugang zur Seidenstraße. An ihm rasteten nicht nur die Karawanen, ihn besuchten auch berühmte Weltreisende.
Diese vor-islamische Vergangenheit, die heute noch das Leben der verbliebenen Höhlenbewohner bestimmt, auszulöschen, war Ziel der Taliban. Dieser Vergangenheit geht der Dokumentarfilm in seiner ersten Hälfte, gestützt vor allem auf den Reisebericht eines chinesischen Wandermönches aus dem 7. Jahrhundert nach.
Nach dem erschütternden Bericht eines Reporter von Al Jazeera über die Sprengung, ist der Reisefilm in seiner zweiten Hälfte in der Gegenwart angekommen und geht in großer zeitlicher Ruhe und mit nicht immer überschaubarem Ziel aus einem sehr persönlichem Blickwinkel unterschiedlichen Geschichten nach. Darin, jeder Anregung folgen zu können, auch wenn sie weit weg aus diesem Tal bis nach Kanada und China führt, liegt der Reiz aber auch die Schwäche des Filmes.
Mit langen, kontemplativen Einstellungen und literarischen Meditationen wird die Geduld des Zuschauers am Ende auch arg strapaziert. Die eher grobkörnig als auf Hochglanz polierten, wunderbaren Bilder von Kameramann Peter Indergand vermitteln die Einzigartigkeit der Landschaft und rezitative Mönchsgesänge im Soundtrack versetzten den geneigten Zuschauer in einen fast tranceartigen Zustand.
USA 2006, Regie: Tim Hill, Darsteller: Brecking Meyer, Jennifer Love Hewitt, Billy Conolly u.a.
Wer die brave Verfilmung der Lebensgeschichte des berühmten Comic-Katers Garfield aus dem Jahre 2004 so gar nicht mochte, sollte Teil 2 noch eine Chance geben. Denn hier wurde gar nicht erst versucht, dem in die Jahre gekommenen Anarchokater als Comicfigur nachzulaufen.
Die Geschichte ist konsequent als Kinder- und Familienunterhaltung etabliert. Wobei der Charakterisierung des faulen, gefräßigen und in Ansätzen immer noch anarchischen Katers durch die Stimme von Bill Murray im Original natürlich nicht zu ersetzen ist, auch nicht durch Oliver Kalkofe, der seine Sache gut macht.
Garfield ist prächtig animiert und ihn gibt es sogar doppelt. Denn Familienunterhaltung verlangt natürlich eine "richtige" Story, die dadurch in Gang kommt, dass Garfields Herrchen Jon in Heiratsabsicht seiner geliebten Liz nach London nachreist, den Kater und Hund Odie als blinde Passagiere im Gepäck.
In London finden sich die Tiere durch eine Verwechslung unversehens auf einem prächtigen Schloss wieder, wo Garfields Doppelgänger Prinz wie ein König residiert. Als die Schlosslady stirbt, tritt der verwöhnte Kater das Erbe an. Sehr zum Missfallen von Lord Dargis (Billy Conolly), eines eitlen, dummen Blaubluts, der den ebenfalls blaublütigen Kater aus dem Weg zu schaffen versucht.
Deshalb wird Garfield von den Hoftieren mit bestem Fressen geködert, den Platz des gekidnappten Bruders einzunehmen. Gegen diesen Kater sowie einen ganzen Bauernhof aufgescheuchter Haustiere hat der Unhold keine Chance.
Auch wenn die Story vor Klischees und banalem Klamauk strotzt, macht die Mischung aus exzellent animierten Katzen und lebenden Menschen sowie dressierten Tieren, die alle sprechen können Spaß: ein Mix aus Schweinchen Babe und den frechen Sprücheklopfern aus dem Tierreich, mit dem die großen Animationsstudios in den letzten Jahren einen Kinohit nach dem anderen landen konnten.
Wer kann, sollte sich den im Deutschen durchaus kindgerechten Filmspaß im Original anschauen. Auf der imponierenden Liste hochkarätiger Sprechstimmen stehen neben Bill Murray auch Tim Curry, Bob Hoskins und Rhys Ifans.
"The Giant Buddhas"
Schweiz 2005, Dokumentarfilm, Regie: Christian Frei
"Mich hat einfach interessiert, von einem Ereignis, das die Welt erschütterte, auszugehen und mich auf eine Filmreise zu begeben. Die Reise entlang jener facettenreichen Linie, die Menschen und Kulturen gleichermaßen trennt und verbindet".
Das Ereignis, das den Schweizer Dokumentarfilmer Christian Frei dazu provozierte, war die Sprengung der weltweit einzigartigen "Giant Buddhas", der riesigen Buddha-Figuren im afghanischen Bamiyan-Tal durch die Taliban-Führung im März 2001. Eine kulturelle und politische Barbarei, die die Weltöffentlichkeit zu Protesten hinriss, aber zu spät.
Die Reise zu diesem heute völlig abgelegenen Tal ist eine Reise in eine kulturgesättigte Vergangenheit, an eine Schnittstelle von Religionen und Kulturen. Denn der Ort, an dem die aus weichem Kalkstein gehauenen gigantischen Figuren einst standen, war eine berühmte Pilgerstätte an der Hauptverbindung von Zentralasien nach Indien, am Zugang zur Seidenstraße. An ihm rasteten nicht nur die Karawanen, ihn besuchten auch berühmte Weltreisende.
Diese vor-islamische Vergangenheit, die heute noch das Leben der verbliebenen Höhlenbewohner bestimmt, auszulöschen, war Ziel der Taliban. Dieser Vergangenheit geht der Dokumentarfilm in seiner ersten Hälfte, gestützt vor allem auf den Reisebericht eines chinesischen Wandermönches aus dem 7. Jahrhundert nach.
Nach dem erschütternden Bericht eines Reporter von Al Jazeera über die Sprengung, ist der Reisefilm in seiner zweiten Hälfte in der Gegenwart angekommen und geht in großer zeitlicher Ruhe und mit nicht immer überschaubarem Ziel aus einem sehr persönlichem Blickwinkel unterschiedlichen Geschichten nach. Darin, jeder Anregung folgen zu können, auch wenn sie weit weg aus diesem Tal bis nach Kanada und China führt, liegt der Reiz aber auch die Schwäche des Filmes.
Mit langen, kontemplativen Einstellungen und literarischen Meditationen wird die Geduld des Zuschauers am Ende auch arg strapaziert. Die eher grobkörnig als auf Hochglanz polierten, wunderbaren Bilder von Kameramann Peter Indergand vermitteln die Einzigartigkeit der Landschaft und rezitative Mönchsgesänge im Soundtrack versetzten den geneigten Zuschauer in einen fast tranceartigen Zustand.