Pop-Nostalgiker mit breiter Brust
Ein One-Hit-Wonder will der Franzose Gaspard Royant bestimmt nicht sein, sonst hätte er sein Album nicht "Ten Hit Wonder" benannt. Auf dem finden sich dreiminütige Pop-Perlen im Stil der 1960er-Jahre.
Gaspard Royant sagt, er hatte Lust, ein Album des Jahres 2014 zu machen, das 1963 aufgenommen wurde. Man könnte ihn für einen unverbesserlichen Pop-Nostalgiker halten, setzt er doch ganz auf analoge Aufnahmetechnik, gut sitzende Anzüge und entsprechende Frisur.
Gaspard Royant stammt aus der Alpenregion Haute-Savoie, die an die Schweiz grenzt. Seine musikalische Sozialisation wurde durch die Plattensammlung seines Vaters bestimmt, die vor allem Elvis und Roy Orbison beinhaltete. Diese Musik zwischen 1955 und 1965 erklärt Gaspard Royant zum goldenen Zeitalter der Popmusik und dieser Musik möchte er nacheifern. Sein Album ist die Suche nach den perfekten drei Minuten Musik, bei denen jeder unmittelbar gleich Lust hat mitzuträllern, und die im Ohr bleiben.
Das gelingt ihm auch, auch wenn der Albumtitel "Ten Hit Wonder" einen gewissen Größenwahn offenbart. Zugleich spielt er auf das Nebeneinander einzelner für sich stehender Singles an, wie es eben in den 50ern und 60ern üblich war. Das erlebt ja gerade ein Revival in der Musiknutzung durch moderne Verbreitung via Downloads oder Streaming.