Geboren in der Hölle
Shin Dong-Hyuk hat Grauenvolles erlebt: Entbehrungen, Folter, Exekutionen in einem nordkoreanischen Straflager, wo er schon auf die Welt gekommen war. Doch dann gelang ihm die Flucht. Der deutsche Dokumentarfilmer Marc Wiese hat über den mittlerweile 29-jährigen Mann einen Film gedreht, der nun unter dem Titel "Camp 14 – Total Control Zone" ins Kino kommt.
"Manchmal haben wir auch gelacht, ich weiß nicht, wie oft das passiert ist. Als kleines Kind war ich ziemlich naiv. Ich kannte keine Hemmungen, ich redete und lachte viel."
Shin Dong-Hyuk kannte nichts anders. 1983 wurde er in Camp 14 geboren, hier war die Hölle Alltag:
"Was ist deine erste Erinnerung als Kind im Lager? – Als ich mit meiner Mutter zu einer öffentlichen Hinrichtung ging, da war ich noch sehr klein, vielleicht vier Jahre alt. Das war das erste Mal."
Ab dem sechsten Lebensjahr musste Shin nachmittags im Bergwerk arbeiten, vormittags war Unterricht. Dort lernte er die Lagerregeln. Zu denen gehörte, dass Häftlinge erschossen wurden, wenn sie ungehorsam waren oder Essen stahlen. Als Shin sieben Jahre alt war, wurde ein Mädchen aus seiner Klasse, das fünf Maiskörner eingesteckt hatte, vom Lehrer langsam tot geschlagen. Für Shin war das normal.
Die Logik des Lagerterrors hatte er so verinnerlicht, dass er als 14-Jähriger die eigene Mutter und seinen Bruder meldete, nachdem er ihren Fluchtplan belauscht hatte. Trotzdem wurde Shin in Sippenhaft genommen und schwer gefoltert, die Mutter und der Bruder vor seinen Augen exekutiert:
"Meine Mutter wurde erhängt und mein Bruder erschossen. Ich empfand da keine Gefühle, da mir mein ganzes Leben lang das Konzept einer Familie völlig fremd war. Ich empfand nichts dabei, als sie getötet wurden. Ich dachte, dass sie es wegen ihrer Vergehen verdient hätten."
Shin erzählt manchmal stockend, doch immer mit nüchterner Klarheit. Die Kamera filmt ihn geduldig, gelegentlich ist der Text mit animierten Szenen schlicht, aber wirkungsvoll untermalt. Und ergänzt hat Regisseur Marc Wiese diese erschütternde Dokumentation mit den so freimütigen wie grausigen Berichten ehemaliger Folterer und heimlich gefilmten Lageraufnahmen. Es war ein Zufall, der Shin mit 23 Jahren dazu brachte, die Flucht zu wagen. Heute lebt er in Südkorea, aber angekommen ist er nicht:
"Wenn die Grenze zu Nordkorea jemals geöffnet werden sollte, dann möchte ich als Erster dorthin reisen. Dort im Camp, wo ich geboren wurde, möchte ich wieder leben. Als ich noch im Arbeitslager lebte, musste ich viele Schmerzen erleiden. Aber hier in Südkorea muss man leiden, wenn man nicht genug Geld hat. Alles dreht sich ums Geld. Das macht mir das Leben hier schwer."
Shin Dong-Hyuk kannte nichts anders. 1983 wurde er in Camp 14 geboren, hier war die Hölle Alltag:
"Was ist deine erste Erinnerung als Kind im Lager? – Als ich mit meiner Mutter zu einer öffentlichen Hinrichtung ging, da war ich noch sehr klein, vielleicht vier Jahre alt. Das war das erste Mal."
Ab dem sechsten Lebensjahr musste Shin nachmittags im Bergwerk arbeiten, vormittags war Unterricht. Dort lernte er die Lagerregeln. Zu denen gehörte, dass Häftlinge erschossen wurden, wenn sie ungehorsam waren oder Essen stahlen. Als Shin sieben Jahre alt war, wurde ein Mädchen aus seiner Klasse, das fünf Maiskörner eingesteckt hatte, vom Lehrer langsam tot geschlagen. Für Shin war das normal.
Die Logik des Lagerterrors hatte er so verinnerlicht, dass er als 14-Jähriger die eigene Mutter und seinen Bruder meldete, nachdem er ihren Fluchtplan belauscht hatte. Trotzdem wurde Shin in Sippenhaft genommen und schwer gefoltert, die Mutter und der Bruder vor seinen Augen exekutiert:
"Meine Mutter wurde erhängt und mein Bruder erschossen. Ich empfand da keine Gefühle, da mir mein ganzes Leben lang das Konzept einer Familie völlig fremd war. Ich empfand nichts dabei, als sie getötet wurden. Ich dachte, dass sie es wegen ihrer Vergehen verdient hätten."
Shin erzählt manchmal stockend, doch immer mit nüchterner Klarheit. Die Kamera filmt ihn geduldig, gelegentlich ist der Text mit animierten Szenen schlicht, aber wirkungsvoll untermalt. Und ergänzt hat Regisseur Marc Wiese diese erschütternde Dokumentation mit den so freimütigen wie grausigen Berichten ehemaliger Folterer und heimlich gefilmten Lageraufnahmen. Es war ein Zufall, der Shin mit 23 Jahren dazu brachte, die Flucht zu wagen. Heute lebt er in Südkorea, aber angekommen ist er nicht:
"Wenn die Grenze zu Nordkorea jemals geöffnet werden sollte, dann möchte ich als Erster dorthin reisen. Dort im Camp, wo ich geboren wurde, möchte ich wieder leben. Als ich noch im Arbeitslager lebte, musste ich viele Schmerzen erleiden. Aber hier in Südkorea muss man leiden, wenn man nicht genug Geld hat. Alles dreht sich ums Geld. Das macht mir das Leben hier schwer."