Gedenkstunde erinnert an NS-Terror gegen Zeugen Jehovas

    Auf einer grauen Gedenktafel sind Opfergruppen des Nationalsozialismus aufgelistet, u.a. Juden, Zeugen Jehovas, Homosexuelle
    KZ-Gedenkstätte: Gedenktafel auf dem Gelände der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen © imago / Norbert Neetz
    Eine Gedenkstunde im Berliner Tiergarten hat am Sonntag an die Verfolgung der Zeugen Jehovas durch die Nationalsozialisten erinnert. Anlass war der 90. Jahrestag des Verbots der christlichen Religionsgemeinschaft am 24. Juni 1933. Mehrere Dutzend Menschen versammelten sich an dem Ort, wo ein Denkmal für die von den Nazis verfolgten und ermordeten Zeugen Jehovas entstehen soll. Für das Denkmal hatte sich am Donnerstag der Bundestag ausgesprochen und die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Zeugen Jehovas hatten es zur NS-Zeit abgelehnt, den Hitlergruß zu zeigen oder ihre Kinder in die Hitlerjugend zu schicken. Viele verweigerten den Wehrdienst. Ab 1933 wurden sie von den Nazis verfolgt. Fast 14 000 Angehörige der Gemeinschaft wurden nach Angaben der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas inhaftiert und mit einem "lila Winkel" stigmatisiert. Mindestens 1750 Zeugen Jehovas verloren ihr Leben.