Geert Wilders und Pegida in Dresden

Rechtspopulisten unter sich

Geert Wilders, Vorsitzender der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit
Geert Wilders hat die niederländische Gesellschaft verändert - antimuslimische Stimmungen sind nun mehrheitsfähig © imago/Belga
Alexander Häusler im Gespräch mit Katja Schlesinger und Frank Meyer |
Heute tritt der holländische Rechtspopulist Geert Wilders auf der Pegida-Demo in Dresden auf. Eine Allianz, von der wohl beide Seiten profitieren werden, meint der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler.
Mehr als zehn Jahre beherrschte der Rechtspopulist Geert Wilders die politische Bühne in den Niederlanden. Nach vier Wahlniederlagen in Folge ist sein Stern nun gesunken – die konservative Regierung habe Wilders den Schneid abgekauft, sagt der Düsseldorfer Rechtsextremismus-Forscher Alexander Häusler. Für den Preis allerdings, dass Teile von Wilders Forderungen übernommen wurden. Außerdem hat Wilders die öffentliche Meinung in den Niederlanden stark beeinflusst: In dem ehemaligen "Multikulti-Vorzeigeland" herrsche nun eine mehrheitsfähige, antimuslimische Stimmung.
Wilders braucht die öffentliche Aufmerksamkeit
Für Wilders sei der Auftritt in Dresden "eine gute Gelegenheit, noch mal öffentliche Aufmerksamkeit im internationalen Rahmen zu bekommen". Dort trifft er auf deutsche Wutbürger, die sein Weltbild vermutlich weitgehend teilen. Pegida sei es erstmals gelungen, das fremden- und islamfeindliche Potenzial, das durch die Einstellungsforschung schon seit Jahren bekannt sei, sichtbar auf die Straße zu bringen, sagt Häusler. Die resultierende, mediale Aufmerksamkeit sei interessant für alle europäischen Rechtspopulisten. Und natürlich hofft auch Pegida, von Wilders zu profitieren. Man rechnet mit 30.000 Zuhörern. Zuletzt kamen nur noch rund 7.500 Demonstranten.
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