Gefälschte Hitler-Tagebücher - ehemaliger "Stern"-Journalist Gerd Heidemann gestorben

    Der Journalist Gerd Heidemann, im schwarzen Anzug mit Krawatte und Einstecktuch, hält eine schwarze Kladde mit zwei roten Siegeln in die Höhe.
    Stern-Reporter Gerd Heidemann präsentiert bei einer Pressekonferenz am 25. April 1983 in Hamburg ein Exemplar der vermeintlichen Hitler-Tagebücher. © picture alliance / AP/ Thomas Grimm
    Der ehemalige "Stern"-Reporter Gerd Heidemann ist mit 93 Jahren gestorben.
    Bekannt wurde der Journalist vor allem durch den Kauf der angeblichen Tagebücher Adolf Hitlers, die sich später als Fälschung herausstellten. 1983 hatte der "Stern" den angeblichen Sensationsfund veröffentlicht. Heidemann hatte die Tagebücher für das Magazin gekauft, das dann Auszüge daraus veröffentlichte. Partner waren andere Medien wie die Londoner "Times". Für 62 Bände hatte der "Stern" 9,3 Millionen DM bezahlt. Wenig später stellte sich heraus, dass die Tagebücher eine Fälschung waren. Heidemann wurde vom "Stern" entlassen. Hinter der Fälschung steckte der Aktionskünstler und NS-Devotionalienhändler Konrad Kujau, der 1985 für den Betrug zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Heidemann wurde zu vier Jahre und acht Monaten verurteilt, weil er Teile des Geldes unterschlagen haben soll, was er bis zu seinem Tod vehement bestritt.