Wie wichtig ist Dankbarkeit? Darüber diskutiert Matthias Hanselmann am Sonnabend von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit Eva Wlodarek und Thorsten Dietz. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de – sowie auf Facebook und Twitter.
Wie wichtig ist Dankbarkeit?
Danke – ein kleines Wort mit großer Wirkung: Dankbarkeit hält Beziehungen aufrecht, sie ist Kraftquelle für Zufriedenheit und Glück. Sollten wir also nicht öfter mal Danke sagen? Was macht Undank mit uns? Und kann man Dankbarkeit trainieren?
"Dankbarkeit ist der Königsweg zum Glück, weil sie den Blick von Mangel auf Fülle lenkt", sagt die Psychologin und Ratgeberautorin Dr. Eva Wlodarek.
"Dankbarkeit ist eine Art Schmieröl zwischen den Menschen. Echte Dankbarkeit ist immer etwas von Herz zu Herz, ist Gefühl, Emotion. Und Dankbarkeit als Grundhaltung ist ganz wichtig für die Erfahrung von Glück."
"Dankbarkeit ist eine Art Schmieröl zwischen den Menschen. Echte Dankbarkeit ist immer etwas von Herz zu Herz, ist Gefühl, Emotion. Und Dankbarkeit als Grundhaltung ist ganz wichtig für die Erfahrung von Glück."
Sie schreibt gerade an einem Buch, in dem es um das Wechselspiel von Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit geht.
"Mir selbst ist Dankbarkeit sehr wichtig, auch als eine höfliche Umgangsform. Wenn man sie vernachlässigt, wird das Folgen haben. Und wenn Sie sie verschenken, und es kommt nichts zurück, dann ist es wie eine Melodie, wo der Schlussakkord fehlt."
Mangelnder Dank wiederum oder gar Undank schade dem Einzelnen und der Beziehung zwischen den Menschen.
Dankbarkeit ist notwendig
"Für das menschliche Zusammenleben ist Dankbarkeit mehr als notwendig, sie ist ein unglaublicher Luxus, ein Bonus zum Leben", sagt Prof. Dr. Thorsten Dietz, Professor für Systematische Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg.
"Es wird dadurch schöner, tiefer und bekommt einen Mehrwert."
Die Kirche habe viele Angebote, Dankbarkeit auszudrücken:
"Gebete, Lieder, Psalmen; man kann sich einklinken in eine Gemeinschaft, in die Rituale."
Die Kirche habe viele Angebote, Dankbarkeit auszudrücken:
"Gebete, Lieder, Psalmen; man kann sich einklinken in eine Gemeinschaft, in die Rituale."
Der Theologe geht aber auch ganz weltliche Wege: Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Evangelischen Hochschule und der Leuphana-Universität Lüneburg hat er 2013 ein Online-Dankbarkeitstraining entwickelt. Die App richtete sich an Menschen, die zu Grübeleien und Sorgen neigen und etwas dagegen unternehmen wollen. Der Versuch ist abgeschlossen, aber er selbst nutzt die allabendlichen Dankesrituale, die dabei vorgeschlagen werden bis heute:
"Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht: Jeden Tag ein Bild, ein Spruch. Und mit der App wurde ich immer erinnert: Heute schon dankbar gewesen?"
"Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht: Jeden Tag ein Bild, ein Spruch. Und mit der App wurde ich immer erinnert: Heute schon dankbar gewesen?"