Geheime Helden des Alltags

Von Jörg Schieb |
Heute stellen wir Ihnen einen virtuellen Synthesizer vor, einen Videogenerator für eine völlig neue Sicht auf Ihren Facebook-Account sowie eine Website mit 44 Erfindungen.
www.inudge.net - spielerisch Musik erzeugen

Klingt so, als hätte ein Musiker seinen Synthesizer programmiert – und ein bisschen ist das auch so. Nur dass die Rhythmen nicht aus der Musikmaschine eines Profimusikers kommen, sondern aus einer Webseite, die jeder bedienen kann.

Unter www.inudge.net startet der virtuelle Synthesizer. "Everyone can create Music", das ist der Slogan der interaktiven Webseite. Jeder kann Musik machen – und in dem Fall stimmt das auch. Denn auf dem Bildschirm erscheint eine rechteckige Box, in der man mit der Maus herumklicken kann. Jedes angeklickt Feld in der Matrix lässt sich ein- oder ausschalten, und so erzeugt man Töne.

Letztlich programmiert man durch die Klickerei tatsächlich einen Synthesizer. Drum, Harfe, Orgel, Klatschen: Es gibt verschiedene Ebenen von Geräuschen, die sich auf diese Weise aktivieren lassen. Für den Rest sorgt die kleine Webseite von ganz alleine: Durch automatisches Abspielen und Wiederholen entstehen durchaus wohlklingende Rhythmen.

Schwierig ist es nicht, ganz ordentliche Rhythmen hinzubekommen. Selbst bei zufälligem Herumklicken klingt das, was dabei am Ende rauskommt, gar nicht mal schlecht. Natürlich lassen sich gelungene Musikstücke dauerhaft speichern und der Allgemeinheit zugänglich machen – oder an Freunde schicken. Klasse für alle, die gerne ein bisschen experimentieren und bei künstlich klingender Synthesizer-Musik entspannen.

www.hidden-heroes.net - Erfinder und Erfindungen

Büroklammer, Pflaster, Aktenordner, Thermoskanne, Streichholz, Filtertüte… Es gibt viele Gegenstände, die benutzen wir jeden Tag, ohne groß darüber nachzudenken, seit wann es sie gibt, wer sie erfunden hat und welche Geschichte dahinter steckt. Die Erfinder von Facebook und Windows kennen wir, auch namentlich, doch wer hat den Dübel erdacht? Wer ist auf die Idee gekommen, eine Filtertüte zu basteln?

Wer steckt dahinter, wer hat diese äußerst nützlichen Alltagsgegenstände eigentlich erfunden, wer sind die geheimen Helden, die unseren Alltag angenehmer gemacht haben? Unter www.hidden-heroes.net erfahren wir das, denn hier ist das "Vitra Design Museum" zu Hause.

44 Objekte warten darauf, vom Besucher erkundet zu werden. Das Pflaster zum Beispiel hat ein Mann namens Paul Beiersdorf erfunden, 1882 war das. Das Lieblingsutensil des deutschen Handwerkers, den Dübel, hat 1958 ein Deutscher erfunden: der Schwabe Artur Fischer. Seitdem lassen sich Dinge in Windeseile an der Wand aufhängen.

Jeder Besucher kann sich seine eigene, ganz individuelle Tour durchs Museum zusammenstellen. Einfach nach Betreten des Vitra Design Museums jene Gegenstände anklicken, die einen interessieren. In der anschließend gestarteten Tour werden dann nur diese ausgewählten Gegenstände präsentiert, so wie ihre Geschichte und Erfinder.

Ein virtueller Museumsbesuch, den sich niemand entgehen lassen sollte – hier wird jeder etwas Spannendes oder Aufschlussreiches entdecken.

www.intel.com/museumofme - Video-Generator zur eigenen Facebook-Seite

Wer bei Facebook ein Konto hat und sozial vernetzt ist, der überblickt irgendwann gar nicht mehr so richtig, welche Kontakte er hat, welche Foto und Videos hochgeladen wurden, mit wem er befreundet ist. So ein Netzwerk ist irgendwann ein Kontakte- und Infoknäuel. Scheinbar undurchdringbar.

Doch unter www.intel.com/museumofme lassen sich diese sozialen Bande, die zahlreichen Infos, Fotos und Videos visualisieren. Einfach die Anmeldedaten für Facebook eintragen, und die Seite erzeugt eine 3D-Tour durch das eigene soziale Leben, aus Sicht von Facebook. Es entsteht ein Videofilm, der wie ein Museumsbesuch aussieht, der aber gefüllt ist mit Exponaten aus dem virtuellen Ich.

Im ersten Raum des virtuellen Museums hängt das eigene Porträtfoto, im nächsten Raum schweben hochgeladene Bilder durch den Raum, in wieder einem anderen sind die Videos zu sehen, die man hochgeladen hat. Je mehr man auf Facebook von sich preisgibt, umso beeindruckender sieht die virtuelle Ausstellung auf.

Natürlich werden auch die virtuellen Bande mit anderen Personen visualisiert: Da schweben unzählige Porträtfotos durch den Raum, die durch dünne Fäden miteinander vernetzt sind. Das also ist das soziale Netzwerk bei Facebook…

"Museum of Me" ist eine hübsche Idee und auf jeden Fall ein optischer Leckerbissen. So anschaulich hat man sein virtuelles Ich bei Facebook garantiert noch nie gesehen.