Aus Georgien auf die Weltbühne
Die Violinistin Lisa Batiashvili ist vielfach preisgekrönt, unter anderem für ihre atemberaubenden Sibelius-Interpretationen. Im Gespräch mit Haino Rindler schaut sie auf ihre Münchner Studienzeit zurück - und erklärt, warum sie auf dem Maidan in Kiew auftritt.
Als die Georgierin Lisa Batiashvili im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland kam, musste sie schockiert feststellen, dass fast niemand ihr Heimatland kannte. Sie beschloss damals, wie sie sich erinnert, viel georgische Musik zu spielen, denn: "Es gibt nur einen Weg - man muss einfach erzählen."
Heute dürften noch immer nicht viele Deutsche Georgien kennen. Wohl aber die mittlerweile weltweit gefragte Violinistin, die mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Vladimir Ashkenazy und Lorin Maazel auftritt.
Auch politisch macht Lisa Bakiashvili immer wieder von sich reden - etwa mit ihren Protesten gegen Menschenrechtsverletzungen Russlands. Im August will sie in die Ukraine reisen - zum Jahrestag der Unabhängigkeit. Mit Musikstudenten unter anderem aus Polen werde sie auf dem Kiewer Maidan auftreten, sagt sie. Es gehe dabei weniger um Politik als um "das Seelische": Musik sei schließlich eine Weltsprache, die alle verbindet. Aber sie wolle auch Solidarität mit den Ukrainern zeigen.