Gezielte Angriffe gegen Ausländer
Bewaffnete Angreifer haben am Freitag in einem Luxushotel in Bamako zunächst 170 Menschen als Geiseln genommen. Mehr als 80 sollen mittlerweile befreit worden seien. Für unseren Korrespondenten Jens Borchers steht die Aktion im Zusammenhang mit dem ausländischen Engagement in Mali.
In der malischen Hauptstadt Bamako haben Bewaffnete ein Luxushotel gestürmt und zunächst 170 Menschen als Geiseln genommen. 80 Personen sollen nach Medienberichten mittlerweile befreit worden sein.
Die Aktion sei offenbar gut vorbereitet gewesen, sagt unser Korrespondent Jens Borchers. So sollen die Angreifer Geländewagen mit Diplomatenkennzeichen genutzt haben, um leichter durch die Sicherheitskontrollen des Hotels zu kommen.
Bereits mehrere Angriffe auf UN-Blauhelmtruppen in Mali
Borchers zufolge steht die Geiselnahme vermutlich im Zusammenhang mit einer Reihe von Angriffen gegen Orte, an denen sich Ausländer aufhalten. "Es sind offensichtlich Ziele, die sich die Dschihadisten aussuchen, an denen ausländische Besucher, die Mitarbeiter ausländischer Agenturen unterwegs sind. Es hat immer wieder Angriffe gegen die Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Mali gegeben, die ja immerhin mit 10.000 Mann dort stationiert ist und sich primär darum kümmern soll, den Norden des Landes einigermaßen in Sicherheit und Ruhe zu halten."
Bundeswehrangehörige seien bisher jedoch nicht von solchen Angriffen betroffen gewesen, sagt Borchers. Auch gebe es nach Angaben des Auswärtigen Amtes bisher keine Hinweise darauf, dass Deutsche als Geiseln genommen wurden.