Geisendörfer Medienpreis für Produktionen zu Familie und Holocaust

In Hamburg ist der Robert Geisendörfer Medienpreis der Evangelischen Kirche verliehen worden. Insgesamt acht Projekte zeichneten die Jurys aus. Im Bereich Hörfunk wurde die Deutschlandfunk-Produktion "Arschlochmama" von Karen Muster ausgewählt. Sie sei ein schonungsloser Blick einer Mutter in den Alltag ihrer Familie, so die Jury. Zudem wurden die für Radio Bremen produzierten Zeitzeugenberichte „(Erzähl mir von den) Stätten des Schreckens“ geehrt. Dafür hat Florian Bänsch bislang unveröffentlichte Interviews mit Holocaust-Überlebenden aus den Archiven des Senders aufbereitet. Auch der Kinder-Podcast "Was ist Antisemitismus" von Deutschlandfunk Kultur bekam einen Preis. Bei den Fernsehproduktionen gingen Auszeichnungen an das Dokudrama "Ich bin! Margot Friedländer" über das Leben der Holocaust-Überlebenden und an die Verantwortlichen des Fernsehfilms "Wir haben einen Deal" über sexualisierte Gewalt an Kindern im Sport. Schon im Vorfeld war bekanntgegeben worden, dass der RTL-Fernsehjournalist Peter Kloeppel den Sonderpreis der Jury bekommt. Die Auszeichnungen sind nach dem christlichen Publizisten Robert Geisendörfer benannt, der auch Fernsehbeauftragter des Rates der evangelischen Kirche war. Der Preis wird seit 1983 vergeben. Die Auszeichnungen sind, abgesehen vom undotierten Sonderpreis, jeweils mit 5.000 Euro dotiert.