Geistreicher Spielwitz
Polonius, der Geist und ein Bote: Gleich drei Rollen spielte TV-Entertainer Harald Schmidt bei seinem Auftritt am Staatstheater Stuttgart - ohne den anderen die Show zu stehlen. Den Hamlet in der Uraufführung des Musicals "Der Prinz von Dänemark" hat er dem grandiosen Benjamin Grüter überlassen. Neben dem Textbuch gebührt vor allem der Musikauswahl das große Lob.
Es ist alles da: Der Geist von Hamlets Vater, der "schnöde Mord" durch den Bruder, die liebreizende Ophelia, der gespielte Wahnsinn, und am Ende der Berg von Leichen, obenauf Hamlet. Und auch die geflügelten Worte hat sich Harald Schmidt nicht nehmen lassen: Von Sein oder Nichtsein bis Schwachheit, dein Name sei Weib.
Aber das alles wirkt, als sei es von Theaterdirektor Striese inszeniert worden, dem Altmeister der Schmiere - und das ist als großes Lob zu verstehen. Denn solche "Schmiere" muss gekonnt werden, und das Stuttgarter Team um Harald Schmidt kann es.
Zwar spielt Schmidt gleich drei Rollen: Polonius, den Geist und einen Boten, aber den Hamlet hat er dem grandiosen Benjamin Grüter überlassen - verläßt aber nach seinem Tod als Polonius dennoch nicht die Bühne, sondern geistert als Geist munter weiter - ohne den anderen die Show zu stehlen.
Neben dem Textbuch aber gebührt vor allem der Musikauswahl das große Lob: Vom weißen Rössl über Frank Sinatra bis zu Madonna ist alles vertreten, passt vorzüglich (Claudius als "Great Pretender", Hamlet als über Brücken ziehender Maffay), und die Schauspieler schaffen zugleich eine Imitation der Vorbilder und eine leichte Persiflage.
Meist überlagern sich gleich mehrere Bedeutungsschichten: So dient der Totenschädel als Illustration zu Hamlets Seinsmonolog, zugleich als Discokugel und gemahnt an Damian Hirsts Diamantenschädel.
Das ist geistreicher Spielwitz, wie er besser nicht gelingen kann - es dürfte Schmidts Meisterstück gewesen sein, gerade weil er alle zu Wort und Gesang kommen ließ und so eine Ensembleleistung ermöglichte.
Aber das alles wirkt, als sei es von Theaterdirektor Striese inszeniert worden, dem Altmeister der Schmiere - und das ist als großes Lob zu verstehen. Denn solche "Schmiere" muss gekonnt werden, und das Stuttgarter Team um Harald Schmidt kann es.
Zwar spielt Schmidt gleich drei Rollen: Polonius, den Geist und einen Boten, aber den Hamlet hat er dem grandiosen Benjamin Grüter überlassen - verläßt aber nach seinem Tod als Polonius dennoch nicht die Bühne, sondern geistert als Geist munter weiter - ohne den anderen die Show zu stehlen.
Neben dem Textbuch aber gebührt vor allem der Musikauswahl das große Lob: Vom weißen Rössl über Frank Sinatra bis zu Madonna ist alles vertreten, passt vorzüglich (Claudius als "Great Pretender", Hamlet als über Brücken ziehender Maffay), und die Schauspieler schaffen zugleich eine Imitation der Vorbilder und eine leichte Persiflage.
Meist überlagern sich gleich mehrere Bedeutungsschichten: So dient der Totenschädel als Illustration zu Hamlets Seinsmonolog, zugleich als Discokugel und gemahnt an Damian Hirsts Diamantenschädel.
Das ist geistreicher Spielwitz, wie er besser nicht gelingen kann - es dürfte Schmidts Meisterstück gewesen sein, gerade weil er alle zu Wort und Gesang kommen ließ und so eine Ensembleleistung ermöglichte.