Exzellenzinitiative wird fortgesetzt
Nach langen Verhandlungen haben Bund und Länder ihre Pläne für die neue Exzellenzinitiative bekannt gegeben: Über 500 Millionen Euro jährlich wollen sie ausgeben, um Spitzenforschung in Deutschland zu fördern.
Die Hängepartie für die Hochschulen hat erst einmal ein Ende. Nach langen Verhandlungen über Modalitäten und Details gaben Bund und Länder heute ihre Pläne für die neue Exzellenzinitiative bekannt. Danach sollen ab 2019 jährlich gut eine halbe Milliarde Euro für die Förderung der Spitzenforschung in Deutschland zur Verfügung stehen. Getragen werden sie zu drei Vierteln vom Bund, zu einem Viertel von den Ländern. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka sprach von einem guten, wenn nicht "exzellenten" Tag für die Wissenschaft.
"Freuen können sich die deutschen Universitäten, denn das, was wir heute, also meine Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern gemeinsam beschlossen haben, die Spitzenforschung in Deutschland international noch weiter nach vorne bringen, noch weiter stärken."
Die wichtigsten Ergebnisse: Es soll in Zukunft nur noch zwei Förderlinien geben, die Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Die dritte Förderlinie, das Graduiertenprogramm, fällt weg. Die Doktorandenförderung, so das Argument der Politiker, sollte mittlerweile zum Standardprogramm der Universitäten selbst geworden sein. Künftig sollen 45 bis 50 Exzellenzcluster, für die sich 50 Professoren einer Hochschule zu einem gemeinsamen, interdisziplinären Forschungsprojekt zusammenschließen müssen, mit je zehn bis 15 Millionen Euro gefördert werden. Die Zahl der Elite-Unis soll leicht reduziert werden: Elf waren es bisher, acht bis elf sollen es künftig sein.
"Freuen können sich die deutschen Universitäten, denn das, was wir heute, also meine Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern gemeinsam beschlossen haben, die Spitzenforschung in Deutschland international noch weiter nach vorne bringen, noch weiter stärken."
Die wichtigsten Ergebnisse: Es soll in Zukunft nur noch zwei Förderlinien geben, die Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Die dritte Förderlinie, das Graduiertenprogramm, fällt weg. Die Doktorandenförderung, so das Argument der Politiker, sollte mittlerweile zum Standardprogramm der Universitäten selbst geworden sein. Künftig sollen 45 bis 50 Exzellenzcluster, für die sich 50 Professoren einer Hochschule zu einem gemeinsamen, interdisziplinären Forschungsprojekt zusammenschließen müssen, mit je zehn bis 15 Millionen Euro gefördert werden. Die Zahl der Elite-Unis soll leicht reduziert werden: Elf waren es bisher, acht bis elf sollen es künftig sein.
Mehr Hürden für kleinere Universitäten
Die Hürde für den begehrten Titel ist allerdings höher geworden: Künftig müssen Bewerber mindestens zwei erfolgreiche eingeworbene Exzellenzcluster als Voraussetzung vorweisen können, bisher war es nur ein Cluster. Das macht es kleineren Universitäten künftig sehr viel schwerer, den Exzellenztitel zu erwerben. Kritik kam dazu von der Hochschulrektorenkonferenz. "Wer die internationale Landschaft kennt, weiß: Die erfolgreichsten Universitäten sind keineswegs die größten", kommentierte HRK-Präsident Horst Hippler die Entscheidung.
Bundesbildungsministerin Wanka verwies dagegen auf die Möglichkeit für kleinere Hochschulen, sich auch im Verbund bewerben können - dann brauche es allerdings drei Cluster. Die Exzellenzcluster, so Wanka, seien ohnehin das Herzstück der Exzellenzinitiative, die den Wettbewerb und die Dynamik des Systems garantierten.
"Was uns sehr wichtig war, allen Ministerinnen und Ministern, dass das Spektrum sehr breit sein soll, dass also auch sehr kleine Cluster befördert werden können, dass also dort alle Fächer, alle Branchen vertreten sein sollen."
"Was uns sehr wichtig war, allen Ministerinnen und Ministern, dass das Spektrum sehr breit sein soll, dass also auch sehr kleine Cluster befördert werden können, dass also dort alle Fächer, alle Branchen vertreten sein sollen."
Förderdauer auf zwei Mal sieben Jahre ausgedehnt
Insgesamt soll die Spitzenforschung dauerhafter angelegt werden. Die Förderdauer der Cluster wird auf zwei Mal sieben Jahre ausgedehnt. Die Exzellenzuniversitäten sollen künftig sogar unbegrenzt Geld vom Bund bekommen. Diese Möglichkeit besteht nun erstmals, da die Abschaffung des Kooperationsverbotes vor anderthalb Jahren nun auch ein langfristiges Engagement des Bundes in der Länderdomäne Hochschulen zulässt.
Alle sieben Jahre soll der Status der Elite-Unis evaluiert werden - wurde das Niveau nicht gehalten, können die Hochschulen aus der Förderung kippen und andere sich um den begehrten Titel bewerben. Die Pläne sind ein Kompromiss: Die Union hatte die Exzellenzmillionen ursprünglich auf wenige, maximal fünf Leuchtturm-Hochschulen konzentrieren wollen - mehr Elite könne sich ein Land wie Deutschland nicht leisten. Das aber lehnten Sozialdemokraten und die Mehrzahl der Länder ab. Von Harvard oder der ETH Zürich wären selbst die fünf besten deutschen Universitäten noch weit entfernt - denen steht allerdings auch ein Vielfaches an Geld zur Verfügung.
Aus der Wissenschaftscommunity kamen überwiegend positive Reaktionen. Die Opposition kritisierte jedoch, durch die Spitzenförderung blieben andere Hochschulen auf der Strecke. "Exzellenz in der Wissenschaft zu fördern, ist wichtig", erklärte der grüne Bildungsexperte Kai Gehring. "Die Grundfinanzierung und Qualität aller Hochschulen beherzt sicherzustellen, wäre wichtiger."