Sie wollen, was wir haben
Bücher für Geprellte, Romane über Banker und andere schräge Typen, die unser Geld verzocken.
Eigentlich scheint alles klar: Gier, Dummheit und überkomplexe Finanzprodukte haben uns in die Krise geritten. Da ist nicht mehr viel zu erklären. Seit Richard Nixon Anfang der 1970er-Jahre den Dollar vom Goldstandard löste, ist das Kapital zunehmend fiktiv geworden. Banker, Spekulant und Finanzminister reden über Gelder, für die kein realer Gegenwert mehr existiert. So entstehen ungebundene Geschichten von Untergang und Rettung.
Wenn schon US-Notenbankchef Ben Bernanke einräumen muss, selbst er verstehe die Deals der Finanzwelt nicht, dann sollten wir Geprellten uns nichts mehr erklären, sondern etwas erzählen lassen über die Typen, die uns in den Schlamassel hineingeritten haben. Die Literatur begibt sich hinein in Milieus und Mentalitäten, seziert Wirklichkeitskonstruktionen und Lügen und erzählt uns vom Sog der ganz speziellen Fiktion der großen Zahl.