Geld und Sinn

Was Jobsuchenden heute wichtig ist

08:26 Minuten
Ein junger Mann sitzt mit einem Laptop auf den Oberschenkeln vor einem großen Fenster.
Junger Mann bei der Jobsuche: Schlagwörter wie "Umwelt", "Klimaschutz" oder "Nachhaltigkeit" werden immer häufiger in Jobportale eingegeben. © Unsplash / LinkedIn Sales Navigator
André Schaefer im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
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Geld ist wichtig, aber nicht alles. Wer einen Job sucht, legt auch auf nette Kollegen und interessante Aufgaben Wert, sagt André Schaefer von der Jobbörse Stepstone. Tätigkeiten in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit würden verstärkt nachgefragt.
Was macht einen Job neben den Verdienstmöglichkeiten attraktiv? "Das Gehalt ist noch immer einer der ganz wichtigen Faktoren", sagt André Schaefer vom Job- und Karriereportal Stepstone. Allerdings hätten Jobsuchende inzwischen auch noch andere Anforderungen an ihren Arbeitgeber.

Mitarbeiter wünschen Wertschätzung

Neben dem Entgeld seien dies Dinge wie nette Kollegen, interessante Aufgaben, eine angenehme Arbeitsatmosphäre und die Sinnhaftigkeit des Jobs, so Schäfer.
Im Kern gehe es um Wertschätzung und Zielorientierung der eigenen Tätigkeit: "Wird meine Arbeit wertgeschätzt? Weiß ich, auf welches Ziel das Unternehmen hinarbeitet? Und wird mir aufgezeigt, welchen Beitrag ich leisten kann?"

Nachhaltigkeit als Suchkriterium

Mit Anspielung auf die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg spricht Schaefer vom "Greta-Effekt". Dieser zeige sich darin, dass auf dem Arbeitsmarkt nach ganz bestimmten Tätigkeiten verstärkt gesucht werde. Schlagwörter wie "Umwelt", "Klimaschutz", "Sustainability" und "Nachhaltigkeit" seien im Jahr 2019 doppelt so oft in die Suchmaske der Jobbörse eingegeben worden wie im Jahr davor.
Viele Unternehmen betonten heute ihren Beitrag zur Gesellschaft, sagt der Karriereberater. Es sei aber ein Missverständnis, dass der wirtschaftliche Erfolg weniger bedeutsam geworden sei. "Selbstverständlich kann nicht jedes Unternehmen mit seinen Produkten und Dienstleistungen die Welt retten", meint Schaefer.
(huc)
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