General a.D. Reinhardt: NATO steht vor völlig neuen Herausforderungen
Auf die NATO kommen laut Klaus Reinhardt, General a.D. und Ex-Oberbefehlshaber der KFOR-Truppen, in Zukunft völlig neue Aufgaben zu. Das Bündnis müsse den zivilen Anteil seiner Hilfe viel stärker in den Vordergrund stellen, sagte Reinhardt.
Künftig werde es darum gehen, in Zusammenarbeit mit zivilen Kräften vor Ort Konflikte vorausschauend einzudämmen oder zu verhindern. Die NATO müsse viel stärker mit der EU zusammenarbeiten. Die Europäische Union habe auf dem Gebiet der zivilen Risikoanalyse und Risikobekämpfung ein wesentlich breiteres Potenzial aufgebaut. Er sehe eine ganze Reihe neuer Herausforderungen für die NATO, sagte Reinhardt: "Die Folgen der Klimaveränderung, Verknappung von Rohstoffen, Stichwort Wasser, das wird das zentrale Problem des 21. Jahrhunderts sein. Demografische Entwicklungen, Energietransport, Energiesicherheit, Proliferation, Massenvernichtungswaffen, um nur ein paar Punkte anzusprechen. Fast alles Probleme, die sich territorial nicht eingrenzen lassen und die sich auch mit Leoparden und Eurofightern nicht bekämpfen lassen." Der Terrorismus sei nicht das zentrale Problem, sondern ergebe sich, wenn diese Punkte nicht berücksichtigt würden.
Afghanistan sei der Prüfstein, weil sich dort ein Teil der Probleme der NATO bündele, sagte Reinhardt. " Es genügt nicht, wenn wir immer neue Soldaten hinschicken." Es gehe vor allem darum, das Land voll souverän und verantwortlich für die eigene Sicherheit zu machen. Das bedeute nicht nur, die zentrale Regierung zu unterstützen. Ebenso müssten eigene funktionsfähige Sicherheitsstrukturen aufgebaut und die ökonomischen Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessert werden. In ein solches Sicherheitskonzept müssten die regionalen Provinzen und Gouverneure mit eingebunden werden. "Es kann ja nicht sein, dass die NATO für immer und ewig in Afghanistan bleibt."
Afghanistan sei der Prüfstein, weil sich dort ein Teil der Probleme der NATO bündele, sagte Reinhardt. " Es genügt nicht, wenn wir immer neue Soldaten hinschicken." Es gehe vor allem darum, das Land voll souverän und verantwortlich für die eigene Sicherheit zu machen. Das bedeute nicht nur, die zentrale Regierung zu unterstützen. Ebenso müssten eigene funktionsfähige Sicherheitsstrukturen aufgebaut und die ökonomischen Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessert werden. In ein solches Sicherheitskonzept müssten die regionalen Provinzen und Gouverneure mit eingebunden werden. "Es kann ja nicht sein, dass die NATO für immer und ewig in Afghanistan bleibt."