Genialer Erklärer der Wissenschaft
In den 60er- und 70er-Jahren war Heinz Haber eines der bekanntesten Gesichter im deutschen Fernsehen: Als Fernseh-Professor erklärte der am 15. Mai 1913 geborene Physikprofessor Wissenschaft und Weltraumforschung.
"Seine Aufgabe, die ihn ein Leben lang bewegte – und ich glaube, das war auch diese Vision, die er hatte – war, die Naturwissenschaften auch den einfacheren und ungebildeteren Menschen nahe zu bringen. Weil er es einfach als wichtig empfand, dass auch der kleine Mann diese Dinge verstand."
So fasste Irmgard Haber einmal das Wirken ihres Mannes Heinz Haber zusammen. Gemeinsam mit ihr hatte der Physikprofessor jahrzehntelang Fernsehshows gestaltet und über 30 Bücher geschrieben. Wann immer in der Welt der Wissenschaft etwas Spannendes passierte: Heinz Haber erklärte seinen Zuschauern, Hörern und Lesern, wie es dazu gekommen war und was es bedeutet.
"19:53 Uhr überschreitet der Satellit den Äquator nördlich von Südamerika. Und geht dann über die Kanarischen Inseln und ist etwa um 20:25 Uhr in der Nähe der Straße von Gibraltar. Um 20:43 Uhr im Schwarzen Meer."
1962 zum Beispiel kommentierte der Physiker die weltweit erste Fernsehübertragung per Nachrichtensatellit von den USA nach Europa.
"Mit diesen Bildern, meine Damen und Herren, waren sie selbst unmittelbar Zeuge eines historischen Augenblickes in der Geschichte der interkontinentalen Nachrichtenverbindungen. Bisher war man nämlich zur Nachrichtenübermittlung von Kontinent zu Kontinent auf Kabel angewiesen. Mit den Nachrichtensatelliten stellt sich jetzt die junge Wissenschaft der Weltraumforschung unmittelbar in den Dienst der Weltöffentlichkeit. Die Satelliten haben einen globalen Charakter – und man hat in ihnen eine globale Bedrohung gesehen. Jetzt aber werden sie eingesetzt als Mittel der globalen Verständigung der Völker untereinander."
Heinz Haber verstand sich als Erklärer und Aufklärer. Mit einfachen Worten, einprägsamen Bildern und pfiffigen Experimenten gelang es ihm, komplexe Sachverhalte anschaulich zu vermitteln. Von der Kernspaltung bis zur Evolutionstheorie: Der "Fernseh-Professor" und Buchautor wusste immer Bescheid und erklärte die Hintergründe. 1965 fragte er in einem Beitrag für die RIAS-Funkuniversität:
"Gibt es Leben auf anderen Planeten? Und gibt es vielleicht auch verwandte Seelen, die genau wie wir, mit Intelligenz begabt, sich der Schöpfung bewusst sind?"
Schon 1978 erklärte er bei einem "Energieforum der Zukunft":
"Wir müssen natürlich Kohle und Öl immer noch weiter nutzen. Dann kommt die Sonnenenergie und die Windenergie dazu."
1987 stellte er sein Buch "Die Zeit" vor.
"Ich werde oft gefragt: Ja, können sie sich das denn vorstellen, dass vor 400 Millionen Jahren das Leben an Land gekrochen ist? Ich sage: Nein, vorstellen kann ich es mir nicht."
Heinz Haber wurde am 15. Mai 1913 in Mannheim geboren. Er studierte Physik in Leipzig, Heidelberg und Berlin, wo er 1939 promovierte. Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Luftwaffe, danach ging er in die USA und machte sich einen Namen in der Raumfahrtmedizin. Für die Air Force entwickelte er in Texas eine Unterdruckkammer fürs Astronautentraining und die Grundlagen des Parabelflugs zur Simulation von Schwerelosigkeit.
1950 wurde Haber Professor zuerst in Alabama, später in Los Angeles. Dort moderierte er für Walt Disney den Dokumentarfilm "Unser Freund das Atom", den die US-Regierung in Auftrag gegeben hatte, um das Image der Kernenergie aufzupolieren.
Ende der 1950er-Jahre kehrte Haber nach Deutschland zurück und startete dort mit einer Fernsehsendung über Otto Hahn, den Pionier der Kernspaltung, seine Medienkarriere. Sein Anliegen, Wissenschaft allgemein verständlich zu erklären, zeichnete ihn aus.
"Gehen sie mal zu einem deutschen Professor und sagen sie ihm, er soll mal ein populäres Werk schreiben. Das tut er ungerne. Weil er dann das Gefühl hat, bei ihm reicht es nicht mehr. Er hat Angst vor den Kollegen."
Für seine Sendereihen und Experimentiershows bekam der Fernseh-Professor zwei Grimme-Preise und einmal die goldene Kamera. Kritiker hielten ihm allerdings vor, er habe sein Publikum nur über die Chancen neuer Technologien informiert und kaum über ihre Schattenseiten.
Heinz Haber war ein genialer Erklärer. Als kritischer Begleiter der Wissenschaft verstand er sich nicht. Diese Aufgabe sollten erst nachfolgende Generationen von Wissenschaftsjournalisten übernehmen. Heinz Haber starb 1990 im Alter von 76 Jahren in Hamburg.
So fasste Irmgard Haber einmal das Wirken ihres Mannes Heinz Haber zusammen. Gemeinsam mit ihr hatte der Physikprofessor jahrzehntelang Fernsehshows gestaltet und über 30 Bücher geschrieben. Wann immer in der Welt der Wissenschaft etwas Spannendes passierte: Heinz Haber erklärte seinen Zuschauern, Hörern und Lesern, wie es dazu gekommen war und was es bedeutet.
"19:53 Uhr überschreitet der Satellit den Äquator nördlich von Südamerika. Und geht dann über die Kanarischen Inseln und ist etwa um 20:25 Uhr in der Nähe der Straße von Gibraltar. Um 20:43 Uhr im Schwarzen Meer."
1962 zum Beispiel kommentierte der Physiker die weltweit erste Fernsehübertragung per Nachrichtensatellit von den USA nach Europa.
"Mit diesen Bildern, meine Damen und Herren, waren sie selbst unmittelbar Zeuge eines historischen Augenblickes in der Geschichte der interkontinentalen Nachrichtenverbindungen. Bisher war man nämlich zur Nachrichtenübermittlung von Kontinent zu Kontinent auf Kabel angewiesen. Mit den Nachrichtensatelliten stellt sich jetzt die junge Wissenschaft der Weltraumforschung unmittelbar in den Dienst der Weltöffentlichkeit. Die Satelliten haben einen globalen Charakter – und man hat in ihnen eine globale Bedrohung gesehen. Jetzt aber werden sie eingesetzt als Mittel der globalen Verständigung der Völker untereinander."
Heinz Haber verstand sich als Erklärer und Aufklärer. Mit einfachen Worten, einprägsamen Bildern und pfiffigen Experimenten gelang es ihm, komplexe Sachverhalte anschaulich zu vermitteln. Von der Kernspaltung bis zur Evolutionstheorie: Der "Fernseh-Professor" und Buchautor wusste immer Bescheid und erklärte die Hintergründe. 1965 fragte er in einem Beitrag für die RIAS-Funkuniversität:
"Gibt es Leben auf anderen Planeten? Und gibt es vielleicht auch verwandte Seelen, die genau wie wir, mit Intelligenz begabt, sich der Schöpfung bewusst sind?"
Schon 1978 erklärte er bei einem "Energieforum der Zukunft":
"Wir müssen natürlich Kohle und Öl immer noch weiter nutzen. Dann kommt die Sonnenenergie und die Windenergie dazu."
1987 stellte er sein Buch "Die Zeit" vor.
"Ich werde oft gefragt: Ja, können sie sich das denn vorstellen, dass vor 400 Millionen Jahren das Leben an Land gekrochen ist? Ich sage: Nein, vorstellen kann ich es mir nicht."
Heinz Haber wurde am 15. Mai 1913 in Mannheim geboren. Er studierte Physik in Leipzig, Heidelberg und Berlin, wo er 1939 promovierte. Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Luftwaffe, danach ging er in die USA und machte sich einen Namen in der Raumfahrtmedizin. Für die Air Force entwickelte er in Texas eine Unterdruckkammer fürs Astronautentraining und die Grundlagen des Parabelflugs zur Simulation von Schwerelosigkeit.
1950 wurde Haber Professor zuerst in Alabama, später in Los Angeles. Dort moderierte er für Walt Disney den Dokumentarfilm "Unser Freund das Atom", den die US-Regierung in Auftrag gegeben hatte, um das Image der Kernenergie aufzupolieren.
Ende der 1950er-Jahre kehrte Haber nach Deutschland zurück und startete dort mit einer Fernsehsendung über Otto Hahn, den Pionier der Kernspaltung, seine Medienkarriere. Sein Anliegen, Wissenschaft allgemein verständlich zu erklären, zeichnete ihn aus.
"Gehen sie mal zu einem deutschen Professor und sagen sie ihm, er soll mal ein populäres Werk schreiben. Das tut er ungerne. Weil er dann das Gefühl hat, bei ihm reicht es nicht mehr. Er hat Angst vor den Kollegen."
Für seine Sendereihen und Experimentiershows bekam der Fernseh-Professor zwei Grimme-Preise und einmal die goldene Kamera. Kritiker hielten ihm allerdings vor, er habe sein Publikum nur über die Chancen neuer Technologien informiert und kaum über ihre Schattenseiten.
Heinz Haber war ein genialer Erklärer. Als kritischer Begleiter der Wissenschaft verstand er sich nicht. Diese Aufgabe sollten erst nachfolgende Generationen von Wissenschaftsjournalisten übernehmen. Heinz Haber starb 1990 im Alter von 76 Jahren in Hamburg.