GEPA-Chef über fairen Handel

"Kein gesetzlicher Mindeststandard"

Chinesischer Bauer bei der Kaffeeernte.
Die GEPA setze immer neue Themen, sagt Peter Schaumberger: Wie wäre es etwa, den Kaffee im Herkunftsland auch gleich zu rösten? © dpa / picture alliance / Yang Zheng
Peter Schaumberger im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
Kaffee, Kakao, Textilien: Immer mehr Verbraucher legen Wert auf fair gehandelte Produkte. Doch wie sicher können sie sich dabei sein? Eine gesetzliche Regelung gebe es nicht, sagt GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger. Und erklärt, woran das liegt.
Es gebe einige private Standards beim fairen Handel, so Schaumberger. Davon sei das bekannteste Logo von Transfair. Daran könnten sich die meisten Verbraucher orientieren. Die GEPA selbst - die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt - verstehe sich als "Speerspitze" und "Innovationstreiber im fairen Handel". Mit ihrem eigenen Label "Fair+" wolle sie zeigen, dass sie immer noch fairer sein wolle.
Der Agrarökonom Peter Schaumberger, Geschäftsführer des Fair Handelsunternehmens GEPA
Der Agrarökonom Peter Schaumberger, Geschäftsführer des Fair Handelsunternehmens GEPA© GEPA - The Fair Trade Company / A. Fischer

Die Produzenten aus dem Süden einbeziehen

Im fairen Handel gehe es immer um eine "komplette Wertschöpfungskette", sagte Schaumberger. So sei es nicht einfach, sich in der gesamten EU auf gesetzliche Mindeststandards zu einigen. Schon bei "bio" habe das lange gedauert - bis 1992:
"Hier in diesem Falle bei 'fair' müsste es unserer Ansicht nach auch der Anspruch sein, dass man die Produzenten aus dem Süden mit einbeziet, wenn man eine gesetzliche Regelung macht. Also ein sehr aufwendiger sozialer Prozess, um zu einer allgemeinen Definition zu kommen. Nichtsdestotrotz würde das sicherlich der Vermakrtung - weil es für den Verbraucher die Orientierung erleichtert - einen großen Schub geben."
(bth)
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