Geplatzte Träume vom neuen Polen
Recht und Moral statt Korruption und Misswirtschaft, die Zerschlagung alter Seilschaften und die Rückkehr zu christlichen Werten, kurz: die Schaffung einer neuen gerechten "Vierten Republik" Polen - das alles versprach Lech Kaczynski, als er zum Präsidenten des Landes gewählt wurde.
Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten. Außenpolitisch eher polternd als selbstbewusst kommt das neue Polen daher, innenpolitisch nach der Amtsübernahme von Zwillingsbruder Jaroslaw als Premier mit einer Machtkonzentration versehen, die Kritiker die Einschränkung demokratischer Rechte fürchten lässt.