Gera spart sich die Museen
Es hatte sich zwar angekündigt, aber dann ging es plötzlich ganz schnell: In Gera bleiben Museen und Bibliotheken geschlossen, bis es einen neuen Sparplan gibt. Wann der kommt, ist aber unklar. Und Gera steht mit der Aktion nicht allein da, denn Thüringens Bürgermeister proben im Land den Aufstand.
Dienstag Abend, fünf vor sechs: Elke Schneider macht ihren letzten Rundgang durch das Otto-Dix-Haus in Gera. Das Museum, Galerie und Geburtshaus des großen deutschen Malers Otto Dix in einem ist der Stolz der Stadt.
Im Sommer hatte es gerade das Hochwasser glimpflich überstanden. Nun droht Gefahr von ganz anderer Seite. Am Mittwochmorgen hätte die Museums-Kassiererin Elke Schneider um 11 Uhr wieder aufgeschlossen. Aber seit Dienstagmittag ist in Gera alles anders.
"Wir wussten, dass die Stadtratssitzung gestern Abend stattfand, und wir haben alle geahnt, dass irgendetwas kommt. Aber dass das so plötzlich geht, dass wir gesagt bekommen, dass ab nächstem Tag sämtliche Häuser geschlossen werden, damit hat natürlich niemand gerechnet. Und wir bedauern das auch sehr."
Ab Mittwoch haben in Gera alle Museen bis auf weiteres geschlossen, Kunstsammlungen, Orangerie, Naturkundemuseum, Ott-Dix-Museum, auch alle Bibliotheken. Am Montag sollte im Stadtrat ein Nachtragshaushalt und ein umfassendes Sparprogramm verabschiedet werden, denn die Stadt Gera ist der Pleite bedrohlich nahe. Dies sollte das Sparprogramm verhindern, über 100 Millionen Euro in zehn Jahren war das Sparziel, durch Stellenabbau, höhere Eintrittspreise in Museen und Zoo; das Kultur-und Kongresszentrum sollte schließen, der Winterdienst eingeschränkt werden. Der Sparplan war zwischen allen Fraktionen des Stadtrates ausgehandelt worden, schließlich steht die Handlungsfähigkeit der Stadt auf dem Spiel. Der Pressesprecher der Stadt, Uwe Müller:
"Das ist leider nicht gelungen, es gab keine Mehrheit im Stadtrat. Und das ist natürlich jetzt unmittelbar mit Folgen für die Stadt, vor allem aber für die Bürgerinnen und Bürger verbunden."
Bis ein neuer Sparplan verabschiedet ist, bleiben nun Museen und Bibliotheken geschlossen. Wann das sein wird, ist ungewiss, der Stadtrat ist in zwei gleich große Lager gespalten. Die Stadt bezahlt so lange nur noch, wozu sie gesetzlich verpflichtet ist. Angesichts der Verschuldung mit über 100 Millionen Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich müssen Kunstsammlungen weiter bewacht, klimatisiert, gepflegt werden. Also reine Symbolpolitik?
"Allein, was die Museen anbelangt, so sind monatlich Einsparungen bis zu 25.000 Euro doch zu erwarten, weil eine ganze Reihe Fremdleistungen zu erbringen sind, die natürlich jetzt nicht mehr notwendig sind."
Es ist wohl das erste Mal, dass eine Stadt in Deutschland seine Museen radikal schließt. Möglicherweise will Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn auch öffentlich Druck auf das Land ausüben. Thüringens Bürgermeister und Landräte proben ohnehin gerade den Aufstand, weil immer mehr Kommunen nicht mehr in der Lage sind, ausgeglichene Haushalte aufzustellen.
Der Stadt-Sprecher Uwe Müller weiß, dass Gera mit der Kultur viel zu verlieren hat..
"Viele Museen dieser Welt können Otto-Dix-Werke vorstellen, aber es gibt nur ein Geburtshaus von Otto Dix, und das steht in Gera. Das ist ab morgen zu. Das ist die bittere Wahrheit."
Im Sommer hatte es gerade das Hochwasser glimpflich überstanden. Nun droht Gefahr von ganz anderer Seite. Am Mittwochmorgen hätte die Museums-Kassiererin Elke Schneider um 11 Uhr wieder aufgeschlossen. Aber seit Dienstagmittag ist in Gera alles anders.
"Wir wussten, dass die Stadtratssitzung gestern Abend stattfand, und wir haben alle geahnt, dass irgendetwas kommt. Aber dass das so plötzlich geht, dass wir gesagt bekommen, dass ab nächstem Tag sämtliche Häuser geschlossen werden, damit hat natürlich niemand gerechnet. Und wir bedauern das auch sehr."
Ab Mittwoch haben in Gera alle Museen bis auf weiteres geschlossen, Kunstsammlungen, Orangerie, Naturkundemuseum, Ott-Dix-Museum, auch alle Bibliotheken. Am Montag sollte im Stadtrat ein Nachtragshaushalt und ein umfassendes Sparprogramm verabschiedet werden, denn die Stadt Gera ist der Pleite bedrohlich nahe. Dies sollte das Sparprogramm verhindern, über 100 Millionen Euro in zehn Jahren war das Sparziel, durch Stellenabbau, höhere Eintrittspreise in Museen und Zoo; das Kultur-und Kongresszentrum sollte schließen, der Winterdienst eingeschränkt werden. Der Sparplan war zwischen allen Fraktionen des Stadtrates ausgehandelt worden, schließlich steht die Handlungsfähigkeit der Stadt auf dem Spiel. Der Pressesprecher der Stadt, Uwe Müller:
"Das ist leider nicht gelungen, es gab keine Mehrheit im Stadtrat. Und das ist natürlich jetzt unmittelbar mit Folgen für die Stadt, vor allem aber für die Bürgerinnen und Bürger verbunden."
Bis ein neuer Sparplan verabschiedet ist, bleiben nun Museen und Bibliotheken geschlossen. Wann das sein wird, ist ungewiss, der Stadtrat ist in zwei gleich große Lager gespalten. Die Stadt bezahlt so lange nur noch, wozu sie gesetzlich verpflichtet ist. Angesichts der Verschuldung mit über 100 Millionen Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich müssen Kunstsammlungen weiter bewacht, klimatisiert, gepflegt werden. Also reine Symbolpolitik?
"Allein, was die Museen anbelangt, so sind monatlich Einsparungen bis zu 25.000 Euro doch zu erwarten, weil eine ganze Reihe Fremdleistungen zu erbringen sind, die natürlich jetzt nicht mehr notwendig sind."
Es ist wohl das erste Mal, dass eine Stadt in Deutschland seine Museen radikal schließt. Möglicherweise will Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn auch öffentlich Druck auf das Land ausüben. Thüringens Bürgermeister und Landräte proben ohnehin gerade den Aufstand, weil immer mehr Kommunen nicht mehr in der Lage sind, ausgeglichene Haushalte aufzustellen.
Der Stadt-Sprecher Uwe Müller weiß, dass Gera mit der Kultur viel zu verlieren hat..
"Viele Museen dieser Welt können Otto-Dix-Werke vorstellen, aber es gibt nur ein Geburtshaus von Otto Dix, und das steht in Gera. Das ist ab morgen zu. Das ist die bittere Wahrheit."