Gerhard Richters Birkenau-Zyklus wird dauerhaft in Oświęcim ausgestellt
Der Birkenau-Zyklus des Künstlers Gerhard Richter erhält in der polnischen Stadt Oświęcim einen dauerhaften Ausstellungsort. Das Internationale Auschwitz Komitee teilte am Freitag in Berlin mit, in Oświęcim sei gerade mit dem Bau eines Ausstellungshauses begonnen worden. Das Gebäude unweit des ehemaligen NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau soll in diesem Jahr fertig werden. Die Ausstellung werde ab dem kommenden Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Gerhard Richter hatte dem Auschwitz-Komitee eine autorisierte Kopie des Werks übereignet. Der Zyklus "Birkenau“ von 2014 gilt als eine der bedeutendsten Werkgruppen Richters. Ausgehend von Fotografien, die 1944 in dem Vernichtungslager heimlich aufgenommen wurden, übernahm der deutsche Künstler deren Motive als Vorlage und übermalte und veränderte sie in mehreren Arbeitsgängen. Anschließend wurden von den monumentalen Gemälden Fotografien angefertigt und hinter Acrylglas versiegelt. Die vier Originalaufnahmen wurden nach Angaben des Auschwitz Komitees 1944 unter Lebensgefahr von Häftlingen des Sonderkommandos nahe der Gaskammer und des Krematoriums Nummer 5 gemacht. Sie gelten als die einzigen fotografischen Dokumente, in denen die Ermordung und Verbrennung jüdischer Menschen in Auschwitz festgehalten ist.