Gedenken an die zwei verstorbenen Opernsänger
In der Maschine von Barcelona nach Düsseldorf saßen auch der kasachische Bassbariton Oleg Bryjak und die deutsche Altistin Maria Radner. Der Basssänger Andreas Hörl erinnert sich an seine Kollegen. Bryjak sei ein lebensfroher Mensch gewesen, der gern zu Schinken und Wein einlud.
Er stand noch am Samstagabend in Barcelona im Gran Teatre del Liceu mit beiden Sängern auf der Bühne bei der Premiere von Robert Carsens "Siegfried", wo Oleg Bryjak die Rolle des Alberich sang.
Hörl beschreibt Maria Radner als "wahnsinnig entzückende Frau" und Oleg Bryjak als "lebensfroh" und "immer zu einem Spaß aufgelegt" – beide seien tolle Sänger gewesen. Maria Radner war gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Baby unterwegs. Eigentlich hätte Hörl mit Bryjak zusammen im Sommer in Bayreuth singen sollen.
"Wir hatten immer im dritten Akt – der Mime, der Alberich und auch der Fafner – wir hatten nichts mehr zu tun und wir mussten immer auf den Applaus warten. Der Oleg hat immer ein bisschen Schinken mitgebracht und ein Gläschen Wein, um uns die Wartezeit zu versüßen, weil der dritte Akt doch ein wenig lang ist. Und Oleg kam immer an und sagte: Kommt zu mir in die Garderobe und lasst uns schnell ein bisschen was essen und trinken!"
Im
Audio
hören Sie im Anschluss an das Gespräch Oleg Bryjak in Richard Wagners "Ring des Nibelungen". Er singt die dritte Szene des Rheingolds, "Dem Haupt fügt sich der Helm", mit der Badischen Staatskapelle.