Geschichte
Frage: Welcher deutsche Herrscher heiratete die ehemalige Verlobte seines Sohnes?
Antwort:
Karl IV. (1353)
Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. (1316- 1378, Kaiser seit 1347) hatte nicht weniger als vier Frauen. Der vorzeitige Tod der drei ersten wurde von ihm jedesmal zum politischen Glücksfall verwandelt. Dreimal gelang es ihm durch raschen Zugriff, sich im Einklang mit den im Vordergrund stehenden politischen Zielen neue Erbschaftsaussichten zu verschaffen. Heiraten gehörte zur Diplomatie.
Nachdem seine zweite Frau, Anna, Tochter des Pfalzgrafen Rudolf, im Februar 1353 gestorben war, heiratete Karl schon zwei Monate später wieder: seine neue Frau hieß auch Anna - sie war die erst 14-jährige erbberechtigte Nichte des kinderlosen Herzogs von Schweidnitz und Jauer. Drei Jahre zuvor hatte man sie mit dem elfmonatigen (!) Söhnchen Karls, Wenzel, verlobt.
Da das Knäblein namens Wenzel gestorben war, nahm Karl das Mädchen selbst zur Frau, um doch noch an das Erbe heranzukommen. Gleichzeitig war die Ehe dazu bestimmt, Schlesien mit Böhmen zu vereinigen.
Karl IV. gehört zu den bedeutenden deutsch-römischen Kaisern: er erließ 1356 die Goldene Bulle (Vorrang der Kurfürsten bei der Kaiserwahl) und stiftete 1348 in Prag die erste deutsche Universität, die Karls-Universität. Karl selbst war sehr gebildet, zum Beispiel sprach er fünf Sprachen.
Mit freundlicher Genehmigung: (c) 1977 by LangenMüller in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München
Karl IV. (1353)
Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. (1316- 1378, Kaiser seit 1347) hatte nicht weniger als vier Frauen. Der vorzeitige Tod der drei ersten wurde von ihm jedesmal zum politischen Glücksfall verwandelt. Dreimal gelang es ihm durch raschen Zugriff, sich im Einklang mit den im Vordergrund stehenden politischen Zielen neue Erbschaftsaussichten zu verschaffen. Heiraten gehörte zur Diplomatie.
Nachdem seine zweite Frau, Anna, Tochter des Pfalzgrafen Rudolf, im Februar 1353 gestorben war, heiratete Karl schon zwei Monate später wieder: seine neue Frau hieß auch Anna - sie war die erst 14-jährige erbberechtigte Nichte des kinderlosen Herzogs von Schweidnitz und Jauer. Drei Jahre zuvor hatte man sie mit dem elfmonatigen (!) Söhnchen Karls, Wenzel, verlobt.
Da das Knäblein namens Wenzel gestorben war, nahm Karl das Mädchen selbst zur Frau, um doch noch an das Erbe heranzukommen. Gleichzeitig war die Ehe dazu bestimmt, Schlesien mit Böhmen zu vereinigen.
Karl IV. gehört zu den bedeutenden deutsch-römischen Kaisern: er erließ 1356 die Goldene Bulle (Vorrang der Kurfürsten bei der Kaiserwahl) und stiftete 1348 in Prag die erste deutsche Universität, die Karls-Universität. Karl selbst war sehr gebildet, zum Beispiel sprach er fünf Sprachen.
Mit freundlicher Genehmigung: (c) 1977 by LangenMüller in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München