Geschlossene Museen

Hoffnung auf Wiedereröffnung im Dezember

08:57 Minuten
Passanten stehen vor dem Eingang des geschlossenen Alten Museums in Berlin.
Vor verschlossenen Türen: Ab 2. November sind in Deutschland die Museen zu. © picture alliance / dpa / Paul Zinken
Susanne Gaensheimer im Gespräch mit Sigrid Brinkmann |
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Nun steht es fest: Auch Museen bleiben die nächsten vier Wochen zu. Die Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Susanne Gaensheimer kann noch nicht sagen, wie die Verluste kompensiert werden sollen, hält die Schließung aber für notwendig.
In der Vereinbarung der Bundregierung mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Ländern zur Verschärfung der Corona-Einschränkungen waren die Museen bislang nicht explizit erwähnt. Nun haben sich die Kultusminister der Länder zu Wort gemeldet: Museen sollen ab dem 2. November für vier Wochen geschlossen bleiben.

Verständnis für Maßnahme

Die Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, Susanne Gaensheimer, zeigt Verständnis für die Maßnahme, denn die Lage sei ernst. "Eine erneute Schließung ist für uns alle nicht schön, aber ich denke, in dieser Situation muss jeder Einzelne seinen Beitrag leisten. Dazu gehören natürlich auch wir als ein Ort, wo die Menschen hinkommen, wo die Menschen hinfahren und dafür öffentliche Verkehrsmittel nutzen."
Die in den vergangenen Monaten von den Museen ergriffenen Maßnahmen und Hygienekonzepte bezeichnet Gaensheimer als wirkungsvoll. Museumsbesuche seien sicher möglich gewesen; viele Menschen besuchten die Ausstellungen: "Das war natürlich für unsere Wirtschaftlichkeit als auch fürs Publikum toll."

Wirtschaftliche Einbußen noch ungewiss

"Für uns bedeutet das natürlich eine wirtschaftliche Einbuße", sagt Gaensheimer. Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten nicht gebucht werden und werden Ausfälle haben. "Für die Künstlerinnen und Künstler ist es mit diesem einen Monat vielleicht nicht so schlimm, weil wir natürlich langfristig mit denen zusammenarbeiten."
Kosten werde die Schließung auf jeden Fall verursachen. Die Frage sei, wie der jeweilige Träger, die Städte beziehungsweise die Bundesländer, mit diesen Verlusten umgehen werden. "Können da Verluste kompensiert werden oder müssen die Häuser selbst damit zurechtkommen?", fragt Gaensheimer. Erst am Ende des Jahres werde man bilanzieren und einen Wirtschaftsplan für das kommende Jahr aufstellen können.
Sehr positive Erfahrungen habe die Kunstsammlung NRW indes mit ihren Sponsoren gemacht, sagt Gaensheimer. Sie hätten ihre Förderungen aufrechterhalten, auch für die kommenden zwei Jahre.

Unsicherheit im internationalen Leihverkehr

Was den internationalen Leihverkehr angeht, sei man voller Unsicherheit, so die Direktorin. Die Museen versuchten, einander zu unterstützen, und sagten verlängerte Leihgaben zu. Trotz der unsicheren Lage plane man, für die nächsten Jahre den Leihverkehr wie gehabt fortzuführen.
Die Direktorin der Kunstsammlung NRW glaubt nicht, dass Museen als Orte der Kommunikation langfristig wegbrechen könnten. Sie plädiere vielmehr darauf, "dass es sich um einen wirklich notwendigen und sinnvollen 'leichten Lockdown' von vier Wochen handelt", so Gaensheimer, "und dass wir dann hoffentlich im Dezember wieder ganz normal öffnen können".
(mfied)
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