Geschütztes Radfahren

Der Helm gehört zu Deutschland!

Mit der "Star Wars"-Figur Darth Vader wirbt das BMVI für das Tragen von Fahrradhelmen.
Mit der "Star Wars"-Figur Darth Vader wirbt das BMVI für das Tragen von Fahrradhelmen. © Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Von Paul Vorreiter |
Der Fahrradhelm schützt Sie bei Unfällen. Wenn es gut läuft, dann fallen Sie weniger böse. Stimmt! Aber: Wer einen Helm trägt, der fällt auch auf. Und nicht immer positiv, meint unser Autor Paul Vorreiter in seiner Glosse.
Liebe Helmträger, Sicherheit ist alles. Wen kümmert da noch die Frisur? Wenn Sie auf die Piste gehen, dann können Sie sich auf zwei Dinge verlassen: Sie landen weder böse auf dem Asphalt noch bei irgendwem. Kleiner Witz.
Nein, liebe Helmträger, es verdient Respekt, wie Sie das so aushalten, gegen den Strom zu strampeln. Denn die meisten deutschen Radfahrer fahren lieber oben ohne. Eine repräsentative Studie fand heraus, dass gut zwei Drittel auf den Kopfschutz verzichten. Es bleibt also noch Luft nach oben, gottseidank.

Der Ossi mag den Helm nicht

Nicht nur das. Der frisurenbewusste, impulsive, junge Mensch verzichtet tendenziell eher auf den Helm als der weise Alte. Churchill hatte Recht: Wer mit 20 Jahren keinen Helm trägt, der hat keinen Verstand. Wer mit 40 Jahren immer noch keinen Helm trägt, ja, der hat immer noch keinen Verstand. Ihre Worte! Sagen Sie jetzt bestimmt, während Sie selbstbewusst um den Bodensee radeln.
Gut, dass nicht überall so gedacht wird. Im Havelland zum Beispiel. Laut der Studie setzen Ostdeutsche weniger oft auf den Helm als Westdeutsche. Selbst fünfundzwanzig Jahre, nachdem es keine Staus mehr in Helmstedt gibt, spaltet der Helm also weiter. Von wegen also: Der Helm gehört zu Deutschland!
Wer auf den Kopfschutz verzichtet, ist der letzte Rock'n'Roller in Zeiten von Überanpassung, Optimierung und Risikokalkulation. "Mach's! Aber mach's mit!" hört man die Moderneren unter Ihnen rufen. Aber vergessen Sie nicht: Ein Restrisiko bleibt auch bei geschütztem Verkehr.
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