Wort des Jahres: Postfaktisch
Der Begriff "postfaktisch" ist von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum "Wort des Jahres" 2016 gekürt worden. Auf den Plätzen zwei und drei landeten "Brexit" und "Silvesternacht".
Im Gegensatz zu dem Begriff "faktisch", der eine auf Fakten beruhende Argumentation bedeutet, zielt "postfaktisch" auf eine emotional geführte Debatte.
Hören Sie hier ein Gespräch zum Wort des Jahres mit unserem Redakteur Florian Felix Weyh in der Sendung "Studio 9".
Was bitte bedeutet "postfaktisch"? Der Journalist Friedrich Küppersbusch über das Modewort der Stunde.
Zur Entscheidung der Jury heißt es:
"(Die Jury) richtet damit das Augenmerk auf einen tiefgreifenden politischen Wandel. Das Kunstwort postfaktisch, eine Lehnübertragung des amerikanisch-englischen post truth, verweist darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht. Immer größere Bevölkerungsschichten sind in ihrem Widerwillen gegen 'die da oben' bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der 'gefühlten Wahrheit' führt im 'postfaktischen Zeitalter' zum Erfolg."
Auf Platz zwei und drei landeten auf der Liste der Gesellschaft für deutsche Sprache Brexit und Silvesternacht:
1. postfaktisch
2. Brexit
3. Silvesternacht
4. Schmähkritik
5. Trump-Effekt
6. Social Bots
7. schlechtes Blut
8. Gruselclown
9. Burkiniverbot
10. Oh, wie schön ist Panama
2. Brexit
3. Silvesternacht
4. Schmähkritik
5. Trump-Effekt
6. Social Bots
7. schlechtes Blut
8. Gruselclown
9. Burkiniverbot
10. Oh, wie schön ist Panama
Im vergangenen Jahr war "Flüchtlinge" Wort des Jahres 2015. "Gutmensch" wurde von einer unabhängigen Jury zum Unwort des Jahres 2015 gewählt.