Gesundheitsbranche

Überwachungs-Socken für Alzheimer-Patienten

Entspannung auf dem Sofa in Sportsocken und Hausschuhen
Der Ship in der Socke von Alzheimer-Patienten erleichtert es, ihren Wegen zu folgen. © imago/McPHOTO
Von Katharina Wilhelm |
Weil sein Großvater immer wieder aus dem Pflegeheim verschwand, entwickelte sein Enkel ein einfaches Überwachungssystem. Er packte einen Bewegungssensor in die Socken seines Opas - so entstand die Alzheimer-Socke.
Der 16-jährige Kenneth Shinozukas kennt sich mit der Krankheit Alzheimer aus, seit er vier Jahre alt ist. Damals war er mit seinem Opa in einem Park spazieren , als dieser sich plötzlich nicht mehr orientieren konnte. Das sei die schlimmste Erfahrung seines Lebens gewesen und das erste Anzeichen, dass sein Großvater an Alzheimer erkrankt war. Die Krankheit seines Opas brachte Probleme mit sich, die Kenneth lösen wollte; so wie viele andere Alzheimer Patienten irrte sein Opa oft in der Nacht durchs Haus und manchmal auch auf die Straße:
"Eines Nachts vor zwei Jahren, als ich auf meinen Opa aufpassen sollte, und dieser seien Fuß aus dem Bett hob, dachte ich: Warum packe ich nicht einen Sensor auf seine Sohle?“
Aus der Überlegung wurde dann ein ziemlich aufwändiges Projekt für den Schüler. Er entwickelte eine dünne Folie, auf die ein Bewegungssensor eingebracht wurde und die somit beispielsweise in eine Socke eingelegt werden kann. Dieser reagierte auf Druck, registrierte also, wenn sein Opa aufstand:
"Glücklicherweise kam ich dann auf die Bluetooth Technologie, die mit einer Cent-großen Batterie betrieben werden kann“
Noch sind die Socken in der Testphase
Die Daten vom Sensor konnte so über einen kleinen Chip an einen Computer oder ein Smartphone geschickt werden – dafür entwickelte Kenneth dann noch eine spezielle App, die Alarm schlägt, wenn sich sein Großvater zu weit entfernt. Die Überwachungssocken seien natürlich nur für nachts gedacht, um zu schauen, ob und wie weit sich sein Opa vom Bett entfernt hat. Seit einem Jahr habe er die Socken nun getestet und sie funktionierten hundert Prozent.
Ein kalifornisches Pflegeheim testete den kleinen weißen Bewegungssensor, der nachts an den Socken der Patienten befestigt wurde und werteten die Ergebnisse aus. Die Leiterin der Heime, Jaqueline Dupont gibt sich gegenüber dem Fernsehsender NBC begeistert:
"Der Sensor ist diskret und funktioniert akkurat und er ist praktisch: Er schickt die Daten an ein Smartphone.“
Noch befindet sich der Überwachungssocken in der Testphase, Kenneth hofft aber, dass er in Serienproduktion gehen kann. Ein Patent hat der Schüler dafür schon angemeldet.
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