Einer der bedeutendsten Astronomen des 17. Jahrhunderts
In wenigen Tagen geht auch die Raumfahrtmission Cassini zu Ende: Die Sonde stürzt auf den Saturn und verglüht. Benannt ist die Mission nach dem italienischen Astronom und Mathematiker Giovanni Cassini.
Geboren 1625 in Ligurien war Giovanni Domenico Cassini zwar einer der berühmtesten Astronomen seiner Zeit, musste sich aber nach dem Umsturz des alten geozentrischen Weltbilds im Universum erst noch zurechtfinden. Die amerikanische Astronomin Pamela Gay:
"Er war wirklich eine erstaunliche Persönlichkeit. Er ist im Glauben daran groß geworden, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei. Er glaubte an die Astrologie. Und wurde dann als Erwachsener zu einem komplett auf die Wissenschaft fixierten Astrophysiker in den Anfangsjahren dieser Disziplin."
Entdecker der Cassinischen Teilung
Ludwig XIV. holte Giovanni Cassini 1669 nach Paris, wo er als Direktor des Observatoriums tätig war. Die Sternwarte besaß mehrere über 40 Meter lange Fernrohre. Mit ihnen gelang Cassini die Entdeckung von vier Saturnmonden und einer Lücke im Saturnring, genannt die Cassinische Teilung.
Trotz großer wissenschaftlicher Leistungen lehnte der Astronom viele neue Erkenntnisse ab. Dazu zählen die Abplattung an den Erdpolen, die Kepplerschen Ellipsenbahnen der Planeten und die Gravitationstheorie Newtons. Giovanni Domenico Cassini starb am 14. September 1712 in Paris.
Nach ihm ist ein Mondkrater benannt und eine Raumsonde, die in der kommende Woche auf den Saturn stürzt.