Gipfeltreffen der Weltraumfahrer
Es war bis zuletzt eine Zitterpartie: Erst beim dritten Versuch konnte die Raumfähre "Discovery" am symbolträchtigen Unabhängigkeitstag der USA, dem 4. Juli, ins All und in Richtung der Internationalen Raumstation ISS starten. Mit an Bord: Der Deutsche Thomas Reiter. Zumindest zwei Zuschauer dürften diese Mission mit besonderen Gefühlen begleiten: Die Astronauten Ulf Merbold und Ulrich Walter.
Ulf Merbold gehörte 1983 als erster Deutscher zur Crew der "Columbia". Kein Deutscher war bisher länger im All. Noch heute gerät der gebürtige Thüringer ins Schwärmen: "Wenn man zum ersten Mal aus dem Fenster schaut, diese hinreißende Erde in ihrer grandiosen Ästhetik sieht, den rabenschwarzen Himmel, den gekrümmten Horizont …" Keine Frage: "Wenn man mich jemand mitnehmen würde, ich würde sofort wieder hoch fliegen. Ich bin auch körperlich noch fit genug."
Auch der Physiker Ulrich Walter, der zehn Jahre nach Merbold mit dem Shuttle geflogen ist, ist nach wie vor begeistert. In sein Bordtagebuch schrieb er 1993:
"Bei diesem ins Auge springenden Größenvergleich erscheint unsere irdische Schutzhülle wie eine hauchdünne Reifschicht, so zerbrechlich, dass man glauben könnte, der geringste Windhauch genüge, sie einfach wegzufegen und jede Berührung, jede kleinste Beeinflussung hinterließe schwere Kratzer. Und in dieser gebrechlichen, zarten Schicht spielt sich all das ab, was wir Leben nennen. Das Leben, ein Balanceakt zwischen der mächtigen, undurchdringbaren Masse Erde und - ein Blick zur Seite - dem lebensfeindlichen Nichts des Alls! Der Mensch bewohnt nicht einmal die ganze Erde. Die Menschheit ist lediglich ein unscheinbarer Bazillus auf einer die Erde umspannenden Seifenblase, im unendlichen Meer des Universums."
Der Weltraum hat beide bis heute nicht losgelassen. Ulrich Walter ist Professor für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München, der ehemalige Chefastronaut Ulf Merbold arbeitet nach wie vor als Flugberater für die Europäische Weltraumagentur ESA.
Auch der Physiker Ulrich Walter, der zehn Jahre nach Merbold mit dem Shuttle geflogen ist, ist nach wie vor begeistert. In sein Bordtagebuch schrieb er 1993:
"Bei diesem ins Auge springenden Größenvergleich erscheint unsere irdische Schutzhülle wie eine hauchdünne Reifschicht, so zerbrechlich, dass man glauben könnte, der geringste Windhauch genüge, sie einfach wegzufegen und jede Berührung, jede kleinste Beeinflussung hinterließe schwere Kratzer. Und in dieser gebrechlichen, zarten Schicht spielt sich all das ab, was wir Leben nennen. Das Leben, ein Balanceakt zwischen der mächtigen, undurchdringbaren Masse Erde und - ein Blick zur Seite - dem lebensfeindlichen Nichts des Alls! Der Mensch bewohnt nicht einmal die ganze Erde. Die Menschheit ist lediglich ein unscheinbarer Bazillus auf einer die Erde umspannenden Seifenblase, im unendlichen Meer des Universums."
Der Weltraum hat beide bis heute nicht losgelassen. Ulrich Walter ist Professor für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München, der ehemalige Chefastronaut Ulf Merbold arbeitet nach wie vor als Flugberater für die Europäische Weltraumagentur ESA.