Gleichberechtigung ist keine Einbahnstraße
Gleichberechtigung bedeutet keineswegs Gleichheit, sondern oftmals Nachteile für Männer. Beim Stichwort Doppelbelastung denken wir an gehetzte Mütter, aber keineswegs an gehetzte Väter. Und bei Kinderliebe denken wir ebenfalls zuerst an die Mütter, obwohl diese nach einer Untersuchung nur minutenweise täglich mit ihren Kindern spielen.
Stellen Sie sich vor, sie sitzen mit 85 Jahren auf einer Bergwiese oder Gartenbank und blicken auf Ihr Leben zurück. Was wird zählen, was wird Sie zufrieden machen? Der letzte Karriereschritt von der Oberabteilungsleiterin zur stellvertretenden Chefin? Das Bankkonto? Die Anzahl der Partys, zu denen wichtige Leute Sie eingeladen hatten? Oder doch eher die Nähe zu geliebten Menschen, die Geborgenheit, die tiefen Freundschaften, die Liebe, die sie geben und die sie erfahren durften?
Ergo sind Frauen vielleicht klüger, die sich nicht in die gnadenlose Jobmaschinerie, in dieses Hamsterrad begeben, um zehn Stunden am Tag zu schuften. Vielmehr alles haben möchten: einen interessanten Beruf, aber auch Zeit für die Familie und die Kinder und für Freundschaften. Natürlich dann mit weniger Aufstiegschancen. Demgegenüber wären Männer dümmer. Doch guckt man genau hin, bleiben ihnen viel weniger Wahlmöglichkeiten. Sie können nur sehr eingeschränkt wählen zwischen Vollzeit- und Teilzeitarbeit oder ganz als Hausmann zu leben mit so viel Zeit, um zum Gourmet-Kochkurs zu gehen und das Klofenster liebevoll zu dekorieren. Einer der Gründe: Frauen bevorzugen bis heute den statushöheren Mann, achten sehr genau auf seinen Geldbeutel und sein Prestige. Auch werden Männer von ihren Mütter dahingehend getrimmt – oftmals mit den Folgen eines Herzinfarktes sieben Jahre vor der Ehefrau.
Männer wünschen sich anderes! Sie wollen zu 54 Prozent, dass sich Paare gleichberechtigt die Erwerbsarbeit sowie die Kinder- und Haushaltsaufgaben teilen. Frauen möchten das um zehn Prozent seltener. Klar, gleiche Rechte und gleiche Pflichten tun auch weh und sind mühsam.
Auch plädieren fortschrittlicherweise nur 23 Prozent der Männer dafür, dass sie selbst Vollzeit und ihre Frauen Teilzeit arbeiten, was von uns Frauen zu 37 Prozent befürwortet wird. Im Klartext: Wir Frauen wollen um 14 Prozent weniger die volle Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Und selbst die Frage, ob Frauen ganz zu Hause bleiben sollten und ihre Männer demgegenüber Vollzeit arbeiten, verneinen Männer stärker als Frauen.
Eine ganz neue Lesart: Männer, das fortschrittlichere Geschlecht! Ganz so neu ist diese Interpretation jedoch nicht. Beate Kricheldorf schreibt in ihrem Buch "Verantwortung, nein danke" über den beliebten Opferstatus, den Frauen permanent einnehmen und daraus Honig saugen, indem sie alles, was ihnen glückt, sich selbst zuschreiben, alles, was missglückt, den Männern in die Schuhe schieben. Doch auch die vielen neurotischen Menschen und aggressiven Kinder haben Mütter, von deren Seite also die Erziehung misslungen ist. Auch sei der feministische Glaubenssatz, so Kricheldorf, dass Frauen im Beruf doppelt so gut sein müssen wie Männer, noch niemals belegt worden.
Deutlich wird, dass Gleichberechtigung noch keineswegs Gleichheit, sondern oftmals Männernachteile bedeutet, an folgenden Reizworten:
Doppelbelastung: Wir denken an gehetzte Mütter, aber keineswegs an gehetzte Väter, die selbst bei Nichtberufstätigkeit ihrer Frauen abends noch den Haushalt machen müssen, obwohl sie die gesamte Familie, auch ihre Frauen durch anstrengende Jobs finanzieren.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Wir denken an Frauen, keineswegs an Männer. Nur Frau von der Leyen denkt zweimonatsweise im ersten Lebensjahr des Babys an sie.
Kinderliebe – wir denken an Mütter, obwohl diese viel lieber und länger telefonieren, wie gerade eine Untersuchung besagte und nur minutenweise täglich mit ihren Kindern spielen, die lieber putzen als im Wald mit ihnen zu toben, die nach den Scheidungen in ca. 100.000 Fällen pro Jahr den Kindern die Väter, Großeltern, Tanten und Onkel vorenthalten.
Doch ändert sich gerade etwas Grundsätzliches zum Positiven: die heutigen 30-Jährigen wollen – Gott sei dank – anderes: ein Leben mit den Männern und nicht in der Männerverachtung sowie in der vollen Selbst-Verantwortung. Sprich: Sie wollen das runde, das ganze, das erwachsene Leben. Um das gleichfalls leben zu können, sollten die Männer für sich und um ihrer Kinder willen endlich anfangen zu kämpfen.
Astrid von Friesen, Jahrgang 1953, ist Erziehungswissenschaftlerin, Journalistin und Autorin sowie Gestalt- und Trauma-Therapeutin in Dresden und Freiberg. Sie unterrichtet an der TU Bergakademie Freiberg und macht Lehrerfortbildung. Zwei ihrer letzten Bücher: "Der lange Abschied. Psychische Spätfolgen für die 2. Generation deutscher Vertriebener" (Psychosozialverlag 2000) sowie "Von Aggression bis Zärtlichkeit. Das Erziehungslexikon" (Kösel-Verlag 2003. Zuletzt erschien "Schuld sind immer die anderen! Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer", Verlag Ellert & Richter.
Ergo sind Frauen vielleicht klüger, die sich nicht in die gnadenlose Jobmaschinerie, in dieses Hamsterrad begeben, um zehn Stunden am Tag zu schuften. Vielmehr alles haben möchten: einen interessanten Beruf, aber auch Zeit für die Familie und die Kinder und für Freundschaften. Natürlich dann mit weniger Aufstiegschancen. Demgegenüber wären Männer dümmer. Doch guckt man genau hin, bleiben ihnen viel weniger Wahlmöglichkeiten. Sie können nur sehr eingeschränkt wählen zwischen Vollzeit- und Teilzeitarbeit oder ganz als Hausmann zu leben mit so viel Zeit, um zum Gourmet-Kochkurs zu gehen und das Klofenster liebevoll zu dekorieren. Einer der Gründe: Frauen bevorzugen bis heute den statushöheren Mann, achten sehr genau auf seinen Geldbeutel und sein Prestige. Auch werden Männer von ihren Mütter dahingehend getrimmt – oftmals mit den Folgen eines Herzinfarktes sieben Jahre vor der Ehefrau.
Männer wünschen sich anderes! Sie wollen zu 54 Prozent, dass sich Paare gleichberechtigt die Erwerbsarbeit sowie die Kinder- und Haushaltsaufgaben teilen. Frauen möchten das um zehn Prozent seltener. Klar, gleiche Rechte und gleiche Pflichten tun auch weh und sind mühsam.
Auch plädieren fortschrittlicherweise nur 23 Prozent der Männer dafür, dass sie selbst Vollzeit und ihre Frauen Teilzeit arbeiten, was von uns Frauen zu 37 Prozent befürwortet wird. Im Klartext: Wir Frauen wollen um 14 Prozent weniger die volle Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Und selbst die Frage, ob Frauen ganz zu Hause bleiben sollten und ihre Männer demgegenüber Vollzeit arbeiten, verneinen Männer stärker als Frauen.
Eine ganz neue Lesart: Männer, das fortschrittlichere Geschlecht! Ganz so neu ist diese Interpretation jedoch nicht. Beate Kricheldorf schreibt in ihrem Buch "Verantwortung, nein danke" über den beliebten Opferstatus, den Frauen permanent einnehmen und daraus Honig saugen, indem sie alles, was ihnen glückt, sich selbst zuschreiben, alles, was missglückt, den Männern in die Schuhe schieben. Doch auch die vielen neurotischen Menschen und aggressiven Kinder haben Mütter, von deren Seite also die Erziehung misslungen ist. Auch sei der feministische Glaubenssatz, so Kricheldorf, dass Frauen im Beruf doppelt so gut sein müssen wie Männer, noch niemals belegt worden.
Deutlich wird, dass Gleichberechtigung noch keineswegs Gleichheit, sondern oftmals Männernachteile bedeutet, an folgenden Reizworten:
Doppelbelastung: Wir denken an gehetzte Mütter, aber keineswegs an gehetzte Väter, die selbst bei Nichtberufstätigkeit ihrer Frauen abends noch den Haushalt machen müssen, obwohl sie die gesamte Familie, auch ihre Frauen durch anstrengende Jobs finanzieren.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Wir denken an Frauen, keineswegs an Männer. Nur Frau von der Leyen denkt zweimonatsweise im ersten Lebensjahr des Babys an sie.
Kinderliebe – wir denken an Mütter, obwohl diese viel lieber und länger telefonieren, wie gerade eine Untersuchung besagte und nur minutenweise täglich mit ihren Kindern spielen, die lieber putzen als im Wald mit ihnen zu toben, die nach den Scheidungen in ca. 100.000 Fällen pro Jahr den Kindern die Väter, Großeltern, Tanten und Onkel vorenthalten.
Doch ändert sich gerade etwas Grundsätzliches zum Positiven: die heutigen 30-Jährigen wollen – Gott sei dank – anderes: ein Leben mit den Männern und nicht in der Männerverachtung sowie in der vollen Selbst-Verantwortung. Sprich: Sie wollen das runde, das ganze, das erwachsene Leben. Um das gleichfalls leben zu können, sollten die Männer für sich und um ihrer Kinder willen endlich anfangen zu kämpfen.
Astrid von Friesen, Jahrgang 1953, ist Erziehungswissenschaftlerin, Journalistin und Autorin sowie Gestalt- und Trauma-Therapeutin in Dresden und Freiberg. Sie unterrichtet an der TU Bergakademie Freiberg und macht Lehrerfortbildung. Zwei ihrer letzten Bücher: "Der lange Abschied. Psychische Spätfolgen für die 2. Generation deutscher Vertriebener" (Psychosozialverlag 2000) sowie "Von Aggression bis Zärtlichkeit. Das Erziehungslexikon" (Kösel-Verlag 2003. Zuletzt erschien "Schuld sind immer die anderen! Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer", Verlag Ellert & Richter.

Astrid von Friesen© privat