"Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen"
Als "Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen" bezeichnete der Philosoph Ernst Bloch einen wesentlichen Aspekt der Moderne. Man könnte meinen, er hätte seine Formulierung eigens für die Komponisten Charles Ives und Bernd Alois Zimmermann erfunden, die sich in ihrem Schaffen zeitlebens der Zusammenführung von Gegensätzen verschrieben.
Es besteht sehr wohl eine Analogie zwischen Ohr, Gehirn und Armmuskeln. Sie alle werden durch Nicht-Gebrauch schwächer. Charles Ives, der Ältere von beiden, ist dabei als Vater der musikalischen Collage in die Geschichte eingegangen. Seine ungewöhnlichen Kombinationen leitete er aus den realen "Gleichzeitigkeiten" ab, die wir mit aufmerksamen Ohren in unserer klingenden Umwelt wahrnehmen können.
Aber auch der rund 40 Jahre später geborene Zimmermann widersetzte sich seinerzeit der Festlegung auf einen Stil oder eine "Schule" und erklärte diesen "musikalischen Pluralismus" auf seine ganz persönliche Weise: "Die uns wohlvertraute Uhr zeigt im Grunde nichts anderes an, als dass es keine Gegenwart im strengen Sinne gibt. Die Zeit biegt sich zu einer Kugelgestalt zusammen. Aus dieser Vorstellung habe ich meine Kompositionstechnik entwickelt, die der Vielschichtigkeit unserer musikalischen Wirklichkeit Rechnung trägt" – eine Wirklichkeit, die eben nicht nur aus "Klassischer Moderne", sondern auch aus Ragtimes, Kirmestänzen und Jazz besteht…
www.ndr.de
Rolf-Liebermann-Studio Hamburg
Aufzeichnung vom 18.2.11
Charles Ives
"Ragtime Dances"
"Washington's Birthday"
"Orchestral Set No. 2"
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Ortszeit Wahlstudio
Bernd Alois Zimmermann
"Rheinische Kirmestänze" für 13 Bläser
"Stille und Umkehr", Orchesterskizzen
"Nobody knows de trouble I see", Konzert für Trompete in C und Orchester
Jeroen Berwaerts, Trompete
Mitglieder des NDR Chors
NDR Sinfonieorchester
Leitung: Peter Rundel
Aber auch der rund 40 Jahre später geborene Zimmermann widersetzte sich seinerzeit der Festlegung auf einen Stil oder eine "Schule" und erklärte diesen "musikalischen Pluralismus" auf seine ganz persönliche Weise: "Die uns wohlvertraute Uhr zeigt im Grunde nichts anderes an, als dass es keine Gegenwart im strengen Sinne gibt. Die Zeit biegt sich zu einer Kugelgestalt zusammen. Aus dieser Vorstellung habe ich meine Kompositionstechnik entwickelt, die der Vielschichtigkeit unserer musikalischen Wirklichkeit Rechnung trägt" – eine Wirklichkeit, die eben nicht nur aus "Klassischer Moderne", sondern auch aus Ragtimes, Kirmestänzen und Jazz besteht…
www.ndr.de
Rolf-Liebermann-Studio Hamburg
Aufzeichnung vom 18.2.11
Charles Ives
"Ragtime Dances"
"Washington's Birthday"
"Orchestral Set No. 2"
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Ortszeit Wahlstudio
Bernd Alois Zimmermann
"Rheinische Kirmestänze" für 13 Bläser
"Stille und Umkehr", Orchesterskizzen
"Nobody knows de trouble I see", Konzert für Trompete in C und Orchester
Jeroen Berwaerts, Trompete
Mitglieder des NDR Chors
NDR Sinfonieorchester
Leitung: Peter Rundel