"Was diesen Club ausmacht, ist sein Publikum"
Nach dem Brand im Hamburger Golden Pudel ist ungewiss, wie es mit dem Club weitergehen wird. Der Veranstaltungsort sei an das Gebäude gebunden, sagt Sebastian Reier vom Pudel-Kollektiv. Er sei einer der letzten verbliebenen Orte, der bespielt wird von den Anwohnern.
Reier veranstaltet seit vielen Jahren Konzerte im Golden Pudel Club und tritt regelmäßig als DJ in dem kleinen Haus am Hamburger Fischmarkt auf. Das Publikum mache den Club so einzigartig, sagte er im Deutschlandradio Kultur. "Eigentlich kommt jeder rein, der mit friedlichen Absichten kommt." So habe man ein sehr gemischtes Publikum – von normalen Clubgängern bis hin zu mittellosen Nachtschwärmern.
Beim Pudel Club handele es sich nicht um eine "frontale Beschallung", nicht um einen "komplett regulierten Raum", erklärte Reier. Stattdessen biete der Club Möglichkeiten für ein Musikprogramm abseits des Mainstreams, kommerzielle Interessen würden nicht verfolgt.
"Deswegen ist das Programm seit wahrscheinlich 25 Jahren so befreiend und inspirierend für viele Menschen."
Reier betonte die Wichtigkeit des Golden Pudel Clubs für den Hamburger Stadtteil St. Pauli. Zum Pudel gehört auch die angrenzende Grünfläche Park Fiction. Zusammen mit dem Club sei das einer der letzten verbliebenen Orte, der "bespielt wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern", der für die Anwohner des Vergnügungsviertels da sei.
In der Nacht zum 14. Februar hat es im Golden Pudel Club gebrannt. Verletzt wurde niemand: Alle der rund 150 Clubbesucher konnten sich in Sicherheit bringen. Im April sollte das Gebäude, in dem sich der Pudel befindet, zwangsversteigert werden. Hintergrund sind Differenzen zwischen den Eigentümern. Nach dem Brand ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.
Hören Sie hier auch ein Gespräch mit Schorsch Kamerun zum Golden Pudel Club.