Goldenes Haus für die Kunst der Region
Sechs Jahre lang wurde geplant und gebaut. Jetzt ist das neue Kunstmuseum in der Ostsee-Gemeinde Ahrenshoop fertig. Zur Eröffnung werden 140 Werke von 90 Künstlern aus der Region präsentiert. Das Museum soll zu einem europäischen Kulturportal werden.
Wer sich ein bisschen Zeit nimmt bei der Betrachtung des Gebietes rund um das neue Kunstmuseums am Ortseingang von Ahrenshoop sieht das fünfteilige Gebäude plötzlich doppelt. Etwa einen Steinwurf entfernt steht ein reetgedecktes Gehöft, das in der äußeren Bau- Struktur dem neuen Museum ähnelt. Was wieder rum Architekt Per Pedersen von Berliner Büro Staab amüsiert, der sich ein wenig ertappt fühlt:
"Ein Gehöft als ein Leitbild, wo man nur die Dächer sieht und keine Wände, die zusammenstehen. Und diese Häuser waren der Ausgangspunkt beziehungsweise das Ausgangsbild."
Der Museumsneubau entstand aufgrund einer Initiative des Fördervereins rund um den Berliner Kunstverleger Guenther Roese. Zusammen mit Stiftern und Förderern sammelte er rund zwei Millionen Euro Spenden ein und begann zu bauen, ohne zu wissen, ob das neue Museum jemals fertig werden würde:
Roese: "Bis zum Richtfest haben wir nahezu alles aus Eigenmitteln finanziert. Und dann wurde es eng. Und das war dann wirklich eine deutliche Hürde, denn über das Richtfest wären wir nicht hinausgekommen, wenn uns dann nicht Bund und Land auch zu Hilfe gekommen wären. Als wir diese Hürde genommen hatten war eigentlich alles klar, dass wir das Ziel auch wirklich erreichen können."
Rund 7, 7 Millionen Euro kostete das neue Museum mit einer Ausstellungs- und Depotfläche von rund 1300 Quadratmetern. Gut angelegtes Geld fand auch die Bundeskanzlerin, die vor zwei Wochen bereits das Museum vorweg besichtigte und das bürgerliche Engagement lobte:
Merkel: "Mir hat neulich jemand erzählt, da steht so ein goldenes Haus irgendwie in Ahrenshoop und ich sagte dann: Das kann nur das Kunstmuseum sein. Aber komisch, golden und so. Na ja, nun bin ich beruhigt, die Sache wird sich Richtung Reet-Assoziation entwickeln und man sieht das zum Teil auch schon."
"Ein Gehöft als ein Leitbild, wo man nur die Dächer sieht und keine Wände, die zusammenstehen. Und diese Häuser waren der Ausgangspunkt beziehungsweise das Ausgangsbild."
Der Museumsneubau entstand aufgrund einer Initiative des Fördervereins rund um den Berliner Kunstverleger Guenther Roese. Zusammen mit Stiftern und Förderern sammelte er rund zwei Millionen Euro Spenden ein und begann zu bauen, ohne zu wissen, ob das neue Museum jemals fertig werden würde:
Roese: "Bis zum Richtfest haben wir nahezu alles aus Eigenmitteln finanziert. Und dann wurde es eng. Und das war dann wirklich eine deutliche Hürde, denn über das Richtfest wären wir nicht hinausgekommen, wenn uns dann nicht Bund und Land auch zu Hilfe gekommen wären. Als wir diese Hürde genommen hatten war eigentlich alles klar, dass wir das Ziel auch wirklich erreichen können."
Rund 7, 7 Millionen Euro kostete das neue Museum mit einer Ausstellungs- und Depotfläche von rund 1300 Quadratmetern. Gut angelegtes Geld fand auch die Bundeskanzlerin, die vor zwei Wochen bereits das Museum vorweg besichtigte und das bürgerliche Engagement lobte:
Merkel: "Mir hat neulich jemand erzählt, da steht so ein goldenes Haus irgendwie in Ahrenshoop und ich sagte dann: Das kann nur das Kunstmuseum sein. Aber komisch, golden und so. Na ja, nun bin ich beruhigt, die Sache wird sich Richtung Reet-Assoziation entwickeln und man sieht das zum Teil auch schon."
Museum soll auch Zentrum für Forschung und Begegnung sein
Die Eröffnungsausstellung mit dem Titel "Um uns ist ein Schöpfungstag" nach dem gleichnamigen Bild der Malerin Anna Gerresheim präsentiert 140 Werke von 90 Künstlern. Mehr oder minder - die Höhepunkte aus 120 Jahren Kunstgeschichte der Küstenlandschaft von Fischland/Darß bis Usedom, darunter auch Grafiken von Feininger. Für die künstlerische Leiterin Katrin Arrieta ist das aber nicht das Highlight:
"Für mich ist das Highlight eigentlich die gleichmäßige Qualität die wir hier zeigen können über die gesamte Zeitspanne der 120 Jahre vom Beginn der Künstlerkolonie bis heute und mir sind besonders wichtig bestimmte Künstlerpersönlichkeiten, die hier lokal angebunden gewesen sind, wie Alfred Partikel zum Beispiel oder Hans Brass, die einzubetten in diese überregionale Geschichte der großen Namen und zu zeigen, dass die sich daneben halten."
Das Kunstmuseum soll zu einem Ausstellungs-, Begegnungs- und Forschungszentrum des Künstlerortes und zu einem europäischen Kulturportal werden. Einen Vergleich mit der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen scheut Katrin Arrieta dabei nicht:
"Wir haben natürlich hier in Ahrenshoop natürlich keine so herausragende Künstler-Persönlichkeit wie Paula Modersohn-Becker, aber die anderen Maler, die zur Künstlerkolonie Worpswede gehören und das war ja eine historisch abgeschlossene Erscheinung, also da können wir unsere Elisabeth von Eicken oder Anna Gerresheim vor allem, die beiden herausragenden Frauen hier in Ahrenshoop durchaus mithalten. Da bin ich überzeugt davon."
Berliner Wissenschaftler erforschen jetzt im Auftrag des Museums die Geschichte des Künstlerortes in der Zeit der Weimarer Republik und der Nationalsozialisten und während der DDR-Zeit, die die Künstlerische Leiterin als besonders spannend empfindet:
"Na ja, man weiß, dass es hier eine ganz interessante Gemengelage gab in Ahrenshoop, dahingehend, dass sowohl politische als auch kulturpolitische, als auch künstlerische Prominenz hier ständig präsent gewesen ist. Und ganz genauso aber Künstler, die eigentlich nicht zu den opportunen Positionen gehörten hier im Staat, schon eher als Oppositionelle galten beziehungsweise als Leute, die irgendwo im Untergrund gearbeitet haben und sich hierher zurückgezogen haben. Alle beiden Fraktionen sozusagen waren gleichzeitig hier am Ort präsent und haben hier das gefunden, was sie suchten."
Einen künstlerischen Stillstand, verspricht Katrin Arrieta wird es in Ahrenshoop noch lange nicht geben. Der Bestand an Bilder – bislang 500 – wächst fast täglich und auch die Namensliste der Künstler, die an der Steilküste gearbeitet haben, wird immer länger.
Mehr Informationen erfahren Sie auf der Homepage des Kunstmuseum Ahrenshoop.
"Für mich ist das Highlight eigentlich die gleichmäßige Qualität die wir hier zeigen können über die gesamte Zeitspanne der 120 Jahre vom Beginn der Künstlerkolonie bis heute und mir sind besonders wichtig bestimmte Künstlerpersönlichkeiten, die hier lokal angebunden gewesen sind, wie Alfred Partikel zum Beispiel oder Hans Brass, die einzubetten in diese überregionale Geschichte der großen Namen und zu zeigen, dass die sich daneben halten."
Das Kunstmuseum soll zu einem Ausstellungs-, Begegnungs- und Forschungszentrum des Künstlerortes und zu einem europäischen Kulturportal werden. Einen Vergleich mit der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen scheut Katrin Arrieta dabei nicht:
"Wir haben natürlich hier in Ahrenshoop natürlich keine so herausragende Künstler-Persönlichkeit wie Paula Modersohn-Becker, aber die anderen Maler, die zur Künstlerkolonie Worpswede gehören und das war ja eine historisch abgeschlossene Erscheinung, also da können wir unsere Elisabeth von Eicken oder Anna Gerresheim vor allem, die beiden herausragenden Frauen hier in Ahrenshoop durchaus mithalten. Da bin ich überzeugt davon."
Berliner Wissenschaftler erforschen jetzt im Auftrag des Museums die Geschichte des Künstlerortes in der Zeit der Weimarer Republik und der Nationalsozialisten und während der DDR-Zeit, die die Künstlerische Leiterin als besonders spannend empfindet:
"Na ja, man weiß, dass es hier eine ganz interessante Gemengelage gab in Ahrenshoop, dahingehend, dass sowohl politische als auch kulturpolitische, als auch künstlerische Prominenz hier ständig präsent gewesen ist. Und ganz genauso aber Künstler, die eigentlich nicht zu den opportunen Positionen gehörten hier im Staat, schon eher als Oppositionelle galten beziehungsweise als Leute, die irgendwo im Untergrund gearbeitet haben und sich hierher zurückgezogen haben. Alle beiden Fraktionen sozusagen waren gleichzeitig hier am Ort präsent und haben hier das gefunden, was sie suchten."
Einen künstlerischen Stillstand, verspricht Katrin Arrieta wird es in Ahrenshoop noch lange nicht geben. Der Bestand an Bilder – bislang 500 – wächst fast täglich und auch die Namensliste der Künstler, die an der Steilküste gearbeitet haben, wird immer länger.
Mehr Informationen erfahren Sie auf der Homepage des Kunstmuseum Ahrenshoop.