Goll: Absage von Fußballspielen hilft nicht weiter
Die Absage von mehr als 60 Fußballspielen in Sachsen ist nach Ansicht des Leiters der Koordinationsstelle "Fan-Projekte" bei der Deutschen Sportjugend, Volker Goll, nicht die richtige Reaktion auf die Fußball-Krawalle des vergangenen Wochenendes.
Diese "symbolische Entscheidung" trifft vor allem Vereine aus den unteren Ligen, die mit den Krawallen nichts zu tun hatten, sagte Goll heute früh im Deutschlandradio Kultur. In Sachsen sei es vor allem ein Problem der Sicherheit und Organisation, das man jahrelang verkannte habe. Um aber Aggressionen bei den Fans abzubauen, müssten andere Maßnahmen ergriffen werden.
So würde man beispielsweise bei den "Fan-Projekten" der Deutschen Sportjugend darauf setzen, eine Beziehung zu den Fans aufzubauen und einen Dialog mit den Konfliktparteien in Gang zu setzen. Doch obwohl die Finanzierung solcher Projekte nicht teuer sei – für ein Erst-Liga-Fan-Projekt müssten alle beteiligten Parteien: Kommune, Landsregierung und Verein je 150.000 Euro zahlen – gebe es in vielen Bundesländern keine ausreichende Unterstützung.
Goll weiter: "Da die Förderung der Fan-Projekte jedes Jahr aufs Neue immer wieder diskutiert wird, ein Antrag eingereicht werden muss, kann man mit einem langfristigen Zeitplan überhaupt nicht arbeiten. Man arbeitet und hofft, dass es weitergeht. Bei vielen westdeutschen Vereinen, wo Fan-Projekte schon 15 oder 20 Jahre gearbeitet haben, haben sich verbindliche Strukturen entwickelt. Es geht darum, dass die Leute selber sehen, dass es so nicht weitergeht und sich Selbstregulierungsmechanismen ausbilden."
Goll betonte, Fußball-Krawalle wie in Italien seien in Deutschland nicht zu befürchten. Allerdings solle man sich in Sachsen klarmachen, dass die Verstärkung der Polizeitruppen nicht unbedingt zum Abbau von Gewalt in den Stadien führe. Das zeige das Beispiel Italien. Goll wörtlich: "In Italien hat man 20 Jahre nur auf die Polizei gesetzt – und das sagen wir auch immer dem Land Sachsen. Wenn der sächsische Innenminister sagt, er möchte keine italienischen Verhältnisse, dann sollte er sich auch nicht wie ein italienischer Minister aufführen."
So würde man beispielsweise bei den "Fan-Projekten" der Deutschen Sportjugend darauf setzen, eine Beziehung zu den Fans aufzubauen und einen Dialog mit den Konfliktparteien in Gang zu setzen. Doch obwohl die Finanzierung solcher Projekte nicht teuer sei – für ein Erst-Liga-Fan-Projekt müssten alle beteiligten Parteien: Kommune, Landsregierung und Verein je 150.000 Euro zahlen – gebe es in vielen Bundesländern keine ausreichende Unterstützung.
Goll weiter: "Da die Förderung der Fan-Projekte jedes Jahr aufs Neue immer wieder diskutiert wird, ein Antrag eingereicht werden muss, kann man mit einem langfristigen Zeitplan überhaupt nicht arbeiten. Man arbeitet und hofft, dass es weitergeht. Bei vielen westdeutschen Vereinen, wo Fan-Projekte schon 15 oder 20 Jahre gearbeitet haben, haben sich verbindliche Strukturen entwickelt. Es geht darum, dass die Leute selber sehen, dass es so nicht weitergeht und sich Selbstregulierungsmechanismen ausbilden."
Goll betonte, Fußball-Krawalle wie in Italien seien in Deutschland nicht zu befürchten. Allerdings solle man sich in Sachsen klarmachen, dass die Verstärkung der Polizeitruppen nicht unbedingt zum Abbau von Gewalt in den Stadien führe. Das zeige das Beispiel Italien. Goll wörtlich: "In Italien hat man 20 Jahre nur auf die Polizei gesetzt – und das sagen wir auch immer dem Land Sachsen. Wenn der sächsische Innenminister sagt, er möchte keine italienischen Verhältnisse, dann sollte er sich auch nicht wie ein italienischer Minister aufführen."