Dunkle Welt in zarten Tönen
Gordon Kampe brachte seine Oper "Dogville" im Theater Essen zur Uraufführung. Je zarter, je romantischer es klingt, umso gemeiner ist das, was passiert: Grace wird in ihrem Glauben bekräftigt, dass die Menschen gut seien, bevor sie entsetzlich missbraucht wird.
Dogville. Ein kleiner, abgeschiedener Ort irgendwo in den Rocky Mountains, ein in sich geschlossener Kosmos. Nur der Hobbyschriftsteller Tom Edison hat hier so etwas wie Ambitionen.
Der Alltag wird durchbrochen, als eines Tages die junge Grace, die vor Gangstern auf der Flucht ist, um Asyl bittet. Widerwillig gewährt man ihr Unterschlupf. Tom erwirkt schließlich, dass Grace sich bewähren darf, indem sie für alle Dorfbewohner niedere Dienste verrichtet.
Zum einen will er seinen Mitbürgern damit eine Lektion in Sachen Moral erteilen, zum anderen hat er sich in Grace verliebt und will sie in seiner Nähe behalten. Der Plan scheint zunächst aufzugehen, doch allmählich kippt die Stimmung in Dogville.
Grace wird zunehmend erniedrigt und gedemütigt, muss sich in ihrer Not jedoch auf alles einlassen. Schließlich gibt es aber doch noch eine überraschende Lektion in Sachen Moral.
Wir präsentieren hier die Essener Uraufführungsinszenierung.
Aalto-Musiktheater Essen Aufzeichnung vom 01.04.2023
Gordon Kampe
"Dogville", Oper in 18 Szenen (Uraufführung)
Libretto nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier
Tom Edison Jr. - Tobias Greenhalgh, Bariton
Grace - Lavinia Dames, Sopran
Thomas Edison Sr. - Bart Driessen, Bass
Chuck - Heiko Trinsinger, Bariton
Vera, Chucks Frau - Marie-Helen Joël, Mezzosopran
Ma Ginger - Almuth Herbst, Mezzosopran
Bill Henseon - Etienne Walch, Countertenor
Liz Henson - Maartje Rammeloo, Sopra
Martha - Alice Lackner, Mezzosopran
Jack McKay - Andrei Nicoara, Bass
Olivia - Christina Clark, Sopran
Ben - Rainer Maria Röhr, Tenor
Big Man - Karel Martin Ludvik, Bassbariton
Policeman - Albrecht Kludszuweit, Tenor
Essener Philharmoniker
Leitung: Tomáš Netopil