Meister der Orgeln
Aus aller Welt pilgern Barockbegeisterte nach Sachsen, um im Frauensteiner Schloss das Gottfried-Silbermann-Museum zu besuchen. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Orgelbauer. Das Museum erzählt von seinem Leben und Wirken.
Gottfried Silbermann, gestorben 1753 in Dresden, gilt als der bedeutendste mitteldeutsche Orgelbauer der Barockzeit. Am Rande des Osterzgebirges befindet sich seit 1983 das Gottfried-Silbermann-Museum. Es ist im Kreuzgewölbesaal des Frauensteiner Schlosses beheimatet und widmet sich dem Leben und Wirken von Silbermann, dessen Orgeln bis heute noch in einer ganzen Reihe an Kirchen in Deutschland gespielt werden.
Man muss, wenn man die Wurzeln von Gottfried Silbermann verstehen will, einfach einmal diesen Weg gegangen sein: Von seinem Geburtshaus in Kleinbobritzsch hinauf nach Frauenstein, geschätzte hundert Höhenmeter steil bergauf, aus dem engen Tal auf eine die ganze Landschaft dominierende, burggekrönte Bergkuppe. Es ist der alte Kirchgangsweg, das heißt: Mindestens einmal in der Woche hat sich die Familie an den anstrengenden, aber zumindest bei gutem Wetter auch sehr erbaulichen Aufstieg gemacht.
Das Museum bietet einen sehr informativen, bilderreichen Rundgang, der von Gottfried Silbermanns Jugend in der unmittelbaren Umgebung bis zu seiner letzten Schöpfung, der Orgel der Katholischen Hofkirche in Dresden, führt. Alles gruppiert um einen gemütlichen Kachelofen, kontrapunktiert von einigen lokalen mittelalterlichen Schnitzfiguren und in einem Ambiente, das schon deswegen sehr authentisch wirkt, weil in der Tat auch eine Orgel dazu gehört. Es handelt sich um eine Kopie der kleinsten erhaltenen Silbermann-Orgel, deren Original es mittlerweile in den Dom zu Bremen verschlagen hat.