Allerlei zum Wegdämmern
Er hat es noch einmal gewagt: Thomas Gottschalk ist auf RTL mit einer großen Sonntagabend-Show angetreten. Unseren Kritiker Arno Orzessek hat das Format nicht aus dem Sessel gerissen. Im Gegenteil: Er ist eingeschlafen.
Mit 8,10 Millionen Zuschauern und 25,0 Prozent Marktanteil war der "Tatort" am Sonntagabend erneut Quoten-König. Eine neue, fast vierstündige RTL-Show mit dem Titel "Mensch Gottschalk - Das bewegt Deutschland" erreichte nur 2,09 Millionen Zuschauer - ungefähr ein Viertel (7,9 Prozent). Damit lag Thomas Gottschalk nicht nur Lichtjahre hinter dem ARD-Krimi, sondern auch hinter ZDF, ProSieben, Sat.1 und Vox.
Einiges war stark ...
Der inzwischen 66 Jahre alte Altmeister und ehemalige Quotengarant Gottschalk zieht keine Massen mehr an. Warum, hat Arno Orzessek in unserer Frühkritik erläutert. Orzessek sah "einiges, was stark war" - so löste Gottschalk gleich zu Anfang der Show jede "Tatort"-Spannung auf und verriet die Täterin, ein selbstironischer Angriff auf die übermächtige Konkurrenz im Ersten.
... der Rest dann "lauwarm"
Doch dann habe ein "lauwarm-freundliches Themen-Zapping" eingesetzt, sagte Orzessek: "Es ging ein bisschen um Krebs, ein bisschen um Hunde, ein bisschen um Flüchtlinge, ein bisschen um dies und das." Der "solide Verschnitt von verschiedenen Infotainment-Formaten" konnte unseren Kritiker nicht überzeugen: Er sei gegen 23 Uhr auf seiner Fernsehcouch eingeschlafen, gestand Orzessek. Noch einmal gucken will der die Show nicht: "Mir wird mein gestriges Wegdämmern als Warnung dienen."
