Grammy Awards

    Triumph der Roboter

    Die beiden Musiker des französischen Elektropop-Duos Daft Punk posieren bei der Ankunft zur 56. Grammy-Verleihung im Staples Center in Los Angeles mit Roboterhelmen und Smoking.
    Daft Punk bei der Ankunft zur 56. Grammy-Verleihung im Staples Center in Los Angeles © picture-alliance / dpa / Michael Nelson
    Das französische Elektropop-Duo Daft Punk hat bei den Grammys abgeräumt – mit insgesamt fünf Auszeichnungen. Zu den Gewinnern des Abends gehörte auch die neuseeländische Newcomerin Lorde
    Bei der Verleihung der begehrten US-Musikpreise in Los Angeles siegte Daft Punk in den beiden Hauptkategorien Album und Single des Jahres: mit "Random Access Memories" und dem Tanzhit "Get Lucky". Außerdem setzte sich das französische Duo in den Kategorien "Bestes Dance-/Electronica-Album", "Beste Abmischung eines Albums" und die beste Popdarbietung einer Gruppe durch.
    Auch bei der Grammy-Gala im Staples Center versteckten sich die beiden Musiker Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter hinter Roboterhelmen. Die Trophäen nahmen sie schweigend entgegen. "Die Roboter möchten sich bedanken", scherzte Pharrell Williams, als er die Trophäe für die Single des Jahres entgegennahm.
    Überglückliche Lorde
    Die neuseeländische Newcomerin Lorde wurde für ihren Song "Royals" doppelt ausgezeichnet: für den besten Song des Jahres und die beste Pop-Solodarbietung. Die vor einiger Zeit noch gänzlich unbekannte Sängerin konnte ihr Grammy-Glück kaum fassen. Sie bedankte sich bei allen, "die dafür gesorgt haben, dass dieser Song explodiert". Als erste Musikerin aus Neuseeland überhaupt hatte Lorde, die mit bürgerlichem Namen Ella Yelich-O'Connor heißt, die Spitze der US-Charts erobert.
    Die neuseeländische Sängerin Lorde mit zwei Grammys
    Die neuseeländische Sängerin Lorde mit zwei Grammys© dpa / picture alliance / Paul Buck
    Überraschend war die 17-jährige Neuseeländerin nicht in der Kategorie "Newcomer des Jahres" nominiert. Die gewannen dann die US-amerikanischen Rapper Macklemore & Ryan Lewis, die zusätzlich in drei Rap-Sparten ausgezeichnet wurden. Das Duo intonierte mit seinem Hit "Same Love" den wohl bewegendsten Moment, in dem die Gala quasi über sich selbst hinauswuchs, wie Wolfgang Stuflesser im Deutschlandradio Kultur berichtete. Während die beiden den Song spielten, der für mehr Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben wirbt, gaben sich vor der Bühne 33 homo- und heterosexuelle Liebespaare das Jawort.
    Bei den Awards kam es auch zu einem Familientreffen der legendären Beatles. Paul McCartney und Ringo Starr, die zwei noch lebenden Mitglieder der "Fab Four", traten gemeinsam auf. Dazu tanzte im Publikum die Witwe des 1980 ermordeten John Lennon, Yoko Ono, mit ihrem Sohn Sean Lennon. Zusammen mit Olivia Harrison, der Witwe des an Lungenkrebs verstorbenen George Harrison, verlieh Ono eine der Auszeichnungen an Daft Punk.
    Ehrengrammy für Kraftwerk
    Mehrere der Trophäen gingen auch nach Deutschland. Das NDR-Sinfonieorchester und sein Dirigent Christoph Eschenbach siegten mit "Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis" in der Kategorie "Best Classical Compendium". Der in Russland geborene und in Kaiserslautern aufgewachsene Musikproduzent Zedd erhielt für "Clarity" den Grammy als "Beste Dance-Aufnahme". Mit seinem Pacific Mambo Orchestra sicherte sich der Trompeter Steffen Kühn aus Baden-Württemberg einen Grammy in der Kategorie "Bestes Tropical Latin Album". Einen Grammy für die beste Opernaufnahme gewann das Plattenlabel Deutsche Grammophon. Die vor mehr als 40 Jahren in Düsseldorf gegründete Elektro-Band Kraftwerk hatte bereits am Vorabend der Gala einen Ehrengrammy bekommen.
    hum