Sarah Glidden: "Im Schatten des Krieges – Reportagen aus Syrien, dem Irak und der Türkei"
Aus dem Englischen von Ulrich Pröfrock.
Reprodukt Verlag, Berlin 2016
304 Seiten, 29 Euro
Fatale Folgen der Invasion im Irak
Welche Auswirkungen hatte der Irak-Krieg für die Menschen in diese Region? Die US-amerikanische Autorin Sarah Glidden hat eine Nahost-Reise begleitet und ihre Erfahrungen in einem Comic-Band verarbeitet. Es ist ein Aufklärungsbuch über die fatalen Kriegsfolgen geworden.
Die US-amerikanische Comic-Autorin Sarah Glidden hat sich in ihrem jüngsten Buch zwei wichtige Fragen gestellt: Was waren die Folgen der Militär-Invasion im Irak? Und was ist eigentlich guter Journalismus? Sie hat zwei Journalisten und einen früheren amerikanischen Soldaten begleitet, bei einer Reise in den Irak, nach Syrien und in die Türkei, im Jahr 2010. Daraus ist ein dokumentarischer Comic entstanden.
Der Ex-Soldat Dan und die Folgen des Krieges
Eine besondere Rolle auf der Reise spielte der früher im Irak eingesetzte Soldat Dan. Er habe Iraker treffen wollen, die in der Folge des Krieges flüchten mussten. Er sei während der Reise immer wieder in Interviews nach seiner Haltung zum Kriegseinsatz befragt worden, erzählt Glidden:
"Ich wollte jetzt zeigen, wie dieser Soldat, der ein Ex-Hippie war, dieses Land erlebt. Und das lief natürlich nicht alles so wie geplant. Man blieb sich in vielen Punkten uneinig. Ob der Krieg nun richtig war oder falsch. Und was nun sein Anteil daran gewesen ist."
"Ich wollte jetzt zeigen, wie dieser Soldat, der ein Ex-Hippie war, dieses Land erlebt. Und das lief natürlich nicht alles so wie geplant. Man blieb sich in vielen Punkten uneinig. Ob der Krieg nun richtig war oder falsch. Und was nun sein Anteil daran gewesen ist."
Diese Auseinandersetzung ist der rote Faden des Buches. Im Verlauf der Reise trifft die Gruppe auch auf viele syrische Flüchtlinge, die durch die Invasion ihre Heimat verloren haben. Wie erlebt der Ex-Soldat diese Konfrontation?
"Die Leute, mit denen wir geredet haben, haben jetzt nicht alle Amerikaner gehasst. Sie haben das gehasst, was die amerikanische Regierung gemacht hat. Ich würde schon sagen, dass diese Erfahrung Dans Haltung geändert hat. Vor allem, weil er gesehen hat, dass viele der Flüchtlinge dort wie unsere Eltern waren: Leute aus der Mittelschicht, mit denen er sich identifizieren konnte. Dass er gesehen hat, dass der Krieg so viele Leute geschädigt hat."
"Die Leute, mit denen wir geredet haben, haben jetzt nicht alle Amerikaner gehasst. Sie haben das gehasst, was die amerikanische Regierung gemacht hat. Ich würde schon sagen, dass diese Erfahrung Dans Haltung geändert hat. Vor allem, weil er gesehen hat, dass viele der Flüchtlinge dort wie unsere Eltern waren: Leute aus der Mittelschicht, mit denen er sich identifizieren konnte. Dass er gesehen hat, dass der Krieg so viele Leute geschädigt hat."