Felix Lobrecht: "Sonne und Beton – Die Graphic Novel"
Illustriert von Oljanna Haus
Hanser Verlag, München 2021
280 Seiten, 16 Euro
Erscheint am 25.10.2021
Eine harte Neuköllner Jugend in Bildern
15:21 Minuten
Vier Jungs aus einem sozialen Brennpunkt in Berlin, ein krummes Ding und derbe Sprache: Den Bestseller des Comedy-Stars Felix Lobrecht "Sonne und Beton" gibt es jetzt als Graphic Novel. Sie könnte heutige Kids zum Lesen bringen, meint Lobrecht.
Felix Lobrecht ist ein sehr erfolgreicher Comedian und Podcaster. Für beides wurde er gerade wieder ausgezeichnet beim Deutschen Comedypreis. Zusammen mit seinem Kollegen Tommi Schmitt macht er den Podcast "Gemischtes Hack", den meistgehörten Podcast in Deutschland. Außerdem hat Felix Lobrecht einen Bestseller geschrieben: Sein erster Roman "Sonne und Beton" ist 2017 erschienen.
Jetzt gibt es den Roman auch als Graphic Novel, gezeichnet von Oljanna Haus. Das Buch erscheint am 25. Oktober. Sie habe einfach ein Bild gezeichnet und das vor etwa eineinhalb Jahren, im ersten Lockdown, auf Twitter gepostet, erzählt die Zeichnerin. An ein Buch habe sie damals nicht gedacht.
"Zu gut für Twitter"
Felix Lobrecht gab ihrem Tweet ein Like. "Ich fand das cool", sagt er. Er ermutigte sie, weiterzumachen – auch ohne Gedanken, etwas daraus zu machen. Doch irgendwann seien die Zeichnungen so gut gewesen, dass er seiner Verlegerin gesagt habe: Wir müssen das irgendwie rausbringen. "Das ist zu gut für Twitter."
Die Geschichte handelt von vier Jungs in einem Sommer in Neukölln Anfang der 2000er-Jahre. "Und die versuchen dann irgendwie, an Geld zu kommen, haben eine blöde Idee, setzen die um und geraten dann in Schwierigkeiten", fasst Oljanna Haus die Handlung zusammen. Das Ganze spielt in der Gropiusstadt, ein Neubaugebiet aus den 60er- und 70-ern, das zum sozialen Brennpunkt wurde.
Mit dem Buch Jugendliche zum Lesen bringen
Die sehr derbe Sprache im Roman wie in der Graphic Novel sei die "Sprache, die wir damals gesprochen haben", sagt Felix Lobrecht. Heute hätten sich vielleicht die Worte verändert, aber inhaltlich wohl eher weniger.
Er habe das Format Graphic Novel nicht gekannt, nur Comics. Aber jetzt bekomme er über Social Media viele Nachrichten auch von Lehrerinnen, Lehrern und Sozialarbeitern, die die Graphic Novel als niedrigschwelligeres Angebot nutzen wollen, um Jugendliche fürs Lesen zu begeistern. "Also, ich weiß, dass ich als Jugendlicher eher mir die Graphic Novel reingezogen hätte als das Buch", sagt Lobrecht.
(abr)