Gratis-Energiesparlampen für alle Haushalte

Von Andreas Stummer |
In Australien haben sich Millionen Haushalte freiwillig von der Glühbirne verabschiedet und auf die Energiesparlampe umgestellt. Frühzeitige Aufklärung über die Vorteile, ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und staatliche Anreize machten es möglich.
Es passierte nicht jeden Tag, dass der letzten konservativen australischen Regierung ein Licht aufging. 2007 aber spielte der damalige Umweltminister Malcolm Turnbull Meister Lampe. Sein Vorschlag wurde weltweit zum leuchtenden Beispiel: Raus mit den alten Glühfaden-Birnen und rein mit Energie-Sparlampen. Zwei Jahre und einen Regierungswechsel später haben in Australien Millionen herkömmliche Glühbirnen die Fassung verloren.

"Seit Oktober letzten Jahres ist es in Australien verboten die alten Glühbirnen zu importieren - und es gibt auch keine geheimen Lagerbestände","

sagt John Arash in einem Elektro-Großhandel in Sydney.

""Unsere Regierung hat gratis hunderttausende Sparlampen an die Haushalte verteilt und schon früh über ihre Vorteile informiert. Heute akzeptiert sie jeder in Australien."

Mit Sparlampen grüner werden. Die Australier haben selbst die kühnsten Hoffnungen von Umweltgruppen in den Schatten gestellt. Und das freiwillig. Die Beleuchtung von Privat-Haushalten ist für fast 20 Prozent aller entstehenden Treibhausgase verantwortlich. Dank ein paar Handgriffen aber hat Brian Walsh längst ein besseres Umweltgewissen – und sein Einfamilienhaus am Stadtrand von Sydney eine niedrigere Stromrechnung. Das manchmal kältere Licht der Sparbirnen machte er durch wärmere Lampenschirme wieder wett.
"Ich habe gleich nach der Ankündigung der Regierung auf Sparlampen umgestellt – wenn auch nicht im ganzen Haus. Das habe ich aber inzwischen nachgeholt. Ich halte es für wichtig, dass jeder seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Es ist nicht schwer etwas zu tun."

Das Umstellen auf Kompakt-Leuchtstofflampen verringert Australiens jährlich 575 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen um mehr als eine Million Tonnen im Jahr. Heute sind nur noch Glühbirnen für den Backofen, den Kühlschrank oder die Küchen-Abzugshaube erlaubt. Alles, was sonst noch leuchtet, sind Sparlampen. Und für ein Land wie Australien, das erst um fünf vor zwölf das Kyoto-Klimaschutzabkommen unterzeichnet hat, ist das ein echter Lichtblick.