Kunstaktion mit Goebbels-Schutt in Warschau
Skandal mit Ansage: Gregor Schneider schafft Bauschutt aus dem Geburtshaus des NS-Propagandaministers Goebbels vor eine Galerie nach Warschau. Wie reagieren die Menschen in der polnischen Hauptstadt auf die Installation des deutschen Künstlers?
Seit der deutsche Künstler Gregor Schneider 2001 auf der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen gewann, werden seine oft verstörenden Werke von der Kunstwelt aufmerksam beobachtet. Schneider baut Räume oder reißt sie ein, und nicht selten thematisiert er in seinen Arbeiten die deutsche Geschichte.
Eine ehemalige Synagoge umbaute er mit der Fassade eines biederen Wohnhauses. Sein letzter Coup war der Kauf des Geburtshauses von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels. Erst fotografierte er die Innenräume, dann zerstörte er sie.
Den Bauschutt schaffte er nun in eine der Städte, die die Nazis in Schutt und Asche gelegt hatten: Nach Warschau, dort ist der Goebbels-Schutt jetzt vor einer Galerie zu besichtigen. Ist das die pure Lust an der Provokation, ausgerechnet dort die Aktion zu machen?
Martin Sander ist vor Ort und in Warschau. Er berichtet, wie die Menschen in Polen auf die Installation reagieren und was Gregor Schneider selbst über sein Kunstwerk sagt.