Zwischen Hoffen und Depression
Die Arbeitslosigkeit bei 27 Prozent, 320 Milliarden Euro Staatsschulden: Irgendwie kämpfen sich viele Griechen über die Runden bis endlich ein Kompromiss mit den Geldgebern steht.
Depression und ein wenig Hoffnung. Die Stimmung zwischen Athen und Brüssel ist auf dem Tiefpunkt: Die griechische Regierung will selbst mehr Autonomie bei der Sparpolitik, die "Institutionen" beharren auf ihren Vorgaben für ein umfassendes Reformprogramm. Nur kleine Erfolge hat die Rettungspolitik der vergangenen Jahre zu verzeichnen, die Lage der meisten Bürger hat sich deutlich verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit liegt noch immer bei 27 Prozent.
Dabei ist die Aufgabe riesig: Die neue griechische Syriza-Regierung kämpft an mehreren Fronten. Sie muss neue, günstige Kredite mit den Euro-Partnern und dem IWF aushandeln, weil die Konditionen am internationalen Finanzmarkt weitaus schlechter sind. Langfristig muss Griechenland die hohe Staatsverschuldung von rund 320 Milliarden Euro abbauen. Entweder durch einen Schuldenerlass oder hohes Wirtschaftswachstum, damit die Steuereinahmen wieder steigen.
Kurzfristig sehen Wirtschaftswissenschaflter drei wichtige Reformen: Der effektive Kampf gegen Steuerflucht, Korruption und neue Ansätze zur Privatisierung von Staatsunternehmen.
Außerdem muss sich die Wirtschaft neu ausrichten: Mit Agrarprodukten, Handelsschifffahrt und Tourismus allein kann Griechenland langfristig nicht im internationalen Wettbewerb bestehen.
Nach jahrzehntelangen Fehlern der jeweiligen griechischen Regierungspolitiker und einer durch die EU-Partner verordneten Sparpolitik bezahlen die griechischen Bürger nun einen hohen Preis.