Buch über Herbert Grönemeyers „Mensch“

Ein Blick zurück

13:00 Minuten
Die Silhouette von Herbert Grönemeyer im grobkörnigen Gegenlicht eines Scheinwerfers während eines Konzerts zum Zeitpunkt seines Albums Mensch.
Vier Jahre lang hatte Herbert Grönemeyer an „Mensch“ gearbeitet. 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Albums ist nun das Buch „Zu Mensch“ von Arezu Weitholz erschienen. © imago /momentphoto / Robert Michael
Arezu Weitholz im Gespräch mit Martin Böttcher |
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Mit „Mensch“ glückte Herbert Grönemeyer 2002 ein riesiger Erfolg. Jetzt hat die Journalistin Arezu Weitholz, die auch am Album mitarbeitete, ein Buch darüber veröffentlicht – mit Interviews, Hintergrundinformationen und Zeichnungen.
Seit dem Album „4630 Bochum“ von 1984 ist jedes lange Werk von Herbert Grönemeyer auf Platz 1 der deutschen Albumcharts gelandet – auch wenn es nicht immer leichte Kost war, was der Künstler veröffentlicht hat. Besonders lange in den Charts gehalten hat sich aber das Album „Mensch“ aus dem Jahr 2002.
Die Berliner Journalistin und Autorin Arezu Weitholz arbeitet schon lange mit Herbert Grönemeyer an seinen Texten, auch am Album „Mensch“ hat sie mitgewirkt. Jetzt hat sie ein Buch, eine Art Werkstattbericht über die Entstehung des Albums veröffentlicht: „Zu Mensch: Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ heißt es.
Darin finden sich Erzähltexte, Interviews, Mini-Essays, Szenisches, Infokästen, die viel über die Hintergründe verraten. Eine ganze Reihe von Skizzen und Zeichnungen sind auch zu sehen.

"Wieder von null angefangen"

Vier Jahre lang hat Herbert Grönemeyer an „Mensch“ gearbeitet. Er selbst beschreibt dieses Album mehr als den Versuch, Neuland zu gewinnen. Zuvor waren innerhalb weniger Tage sein Bruder und seine Frau verstorben.
Dieses Album sei in jedem Fall ein Neuanfang für Herbert Grönemeyer gewesen, sagt Arezu Weitholz. Zwischen der vorhergehenden Platte „Bleibt alles anders“ und „Mensch“ lagen vier Jahre. „Er hat eigentlich wieder von null angefangen.“
Deshalb gehe es im Buch auch um Kreativität und die Frage, „woher kommt denn eigentlich das, was man da macht, wenn man so etwas Ähnliches wie Kunst machen will oder Musik oder auch Malen?“

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Heute heißt es über „Mensch“ oft, es sei ein ganz besonderes, gar epochales Album. Es ist auch verbunden mit dem Elbe-Hochwasser, das als „Jahrhunderthochwasser“ bezeichnet wird und sich kurz nach der Veröffentlichung ereignete. In vielen Fernsehberichten wurde das Stück Mensch gespielt. (*)

"Alles flog kreuz und quer herum"

Der Erfolg von „Mensch“ habe nicht nur an der Beschaffenheit der Musik gelegen, sondern auch „an der Beschaffenheit der Welt“, so Weitholz. Der Filmemacher Uli Stein, ein alter Freund von Herbert Grönemeyer, habe gesagt: „Mensch“ sei nicht nur ein Lied, sondern ein Gefäß, in das die Menschen ihre eigene Geschichte reintun können, erzählt Arezu Weitholz. (**)
Das Buch "Zu Mensch" habe wegen des 20-jährigen Jubiläums des Albums sehr schnell entstehen müssen, sagt Weitholz. „In diesem Fall ist das Buch fast so entstanden wie auch die Platte: Es gab lauter Puzzleteile, alles flog irgendwie kreuz und quer herum.
"Ich habe die Struktur viermal geändert, so ungefähr.“ Gemeinsam mit der Illustratorin Katrin Funcke und der Gestalterin Charlotte Driessen hätten sie es dann rechtzeitig geschafft.
(abr)
(*) Wir haben die Bezeichnung des Hochwasserereignisses korrigiert und im Audio den Fehler entfernt.
(**) Wir haben die Berufsbezeichnung korrigiert.

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