Grönemeyer und Wilson

Faust als Pop-Musical am Berliner Ensemble

Fabian Stromberger als Faust (v.l.), Christopher Nell als Mephistopheles und Anna von Haebler als Helena in "Faust I und II" von Goethe in einer Inszenierung von US-Regisseur R. Wilson und dem deutschen Musiker H. Grönemeyer im Berliner Ensemble in Berlin.
Fabian Stromberger als Faust (v.l.), Christopher Nell als Mephistopheles und Anna von Haebler als Helena in "Faust I und II" im Berliner Ensemble. © picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini
Von André Mumot |
Musiker Herbert Grönemeyer und Regisseur Robert Wilson bringen am Berliner Ensemble Goethes "Faust I und II" mit einprägsamen Melodien auf die Bühne. Nach dem ersten Teil, empfiehlt Theaterkritiker André Mumot, sollte man besser gehen.
In den letzten Wochen hat Claus Peymann, noch Intendant des Berliner Ensembles, vor allem dadurch von sich hören lassen, dass er sich mit harten Worten für die Absetzung von Kulturstaatssekretär Tim Renner eingesetzt hat. Dass an seinem Haus aber auch großes Theater gemacht wird, will er nun mit einem Projekt unter Beweis stellen, das mit großen Namen für sich wirbt: Goethes "Faust", der erste und der zweite Teil, inszeniert vom amerikanischen Regiealtmeister Robert Wilson und mit eigens neu komponierter Musik von Herbert Grönemeyer.
Der Musiker Herbert Grönemeyer (r) und US-Regisseur Robert Wilson im Berliner Ensemble in Berlin während einer Probe zum Stück "Faust I und II" von Goethe in einer Inszenierung von Wilson und dem deutschen Musiker Grönemeyer im Theater.
Der Musiker Herbert Grönemeyer (r) und US-Regisseur Robert Wilson im Berliner Ensemble während einer Probe zum Stück "Faust I und II" von Goethe.© picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini
Zähe Geduldsprobe im zweiten Teil
Nach der Premiere zeigt sich, dass die Idee, aus dem wohl größten Drama der deutschen Literaturgeschichte mal zur Abwechslung ein fröhliches Pop-Musical ohne allzu viel Tiefgang zu machen, durchaus etwas für sich hat – allerdings, wie unser Theaterkritiker André Mumot findet, nur im ersten Teil. Nach der Pause gehen Regie wie Komponist rapide die Ideen aus, und die gut vier Stunden werden zur zähen Geduldsprobe.
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