Info: Die Ausstellung Bruegel ist vom 2. Oktober 2018 bis zum 13. Januar 2019 im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr. Wegen der Empfindlichkeit der Bilder wird die Anzahl der Gäste begrenzt, die sich gleichzeitig in der Ausstellung befinden dürfen. Tickets unter https://shop.khm.at/tickets/bruegel.
Blick über die Schulter des Meisters
Ein Highlight zum 450. Todestag Pieter Bruegels des Älteren: Das Kunsthistorische Museum Wien zeigt eine große Werkschau. Knapp 30 der 40 erhaltenen Gemälde des flämischen Meisters sind zu sehen, dazu etwa die Hälfte seiner Grafiken und Zeichnungen.
Ausstellungen mit Werken Pieter Bruegels des Älteren sind schwer zu organisieren und eine kostspielige Angelegenheit. Denn Museen verleihen die empfindlichen Gemälde des flämischen Meisters (um 1525/30 - 1569) nur ungern - und die Versicherungssummen sind hoch. "Wir reden da über mehrere Millionen bei jedem Bild", sagt Stefan Weppelmann, Leiter der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum Wien.
Gleichwohl zeigt das Kunsthistorische Museum Wien anlässlich des 450. Todestages des Malers eine Werkschau - die erste große monografische Ausstellung mit Bruegel-Werken weltweit. Zu sehen sind knapp 30 der etwa 40 erhaltenen Gemälde Bruegels, darunter so berühmte wie "Der Turmbau zu Babel", "Die Heuernte" oder "Der Hafen von Neapel". Außerdem gut etwa die Hälfte der erhaltenen Zeichnungen und Grafiken Bruegels.
Einblick in die maltechnischen Prozesse Bruegels
"Die Schau konzentriert sich vor allem auf die maltechnischen Eigenheiten Bruegels", so Weppelmann im Deutschlandfunk Kultur. "Vor allem soll versucht werden, einen Blick über die Schulter des Künstlers zu tun. Wirklich einzutauchen in seine Zeit und in die Faktur, in die Machart solcher Bilder. Welche Farben sind verwendet worden? Welche Bildträger sind verwendet worden? Wie sind die Farben übereinander gelegt worden."
Zum Teil seien die Bilder so in Vitrinen eingestellt, dass man um sie herumgehen und auch die Rückseiten sehen könne - und damit auch, wie schmal und fragil die Bildträger seien.
"Und zu guter Letzt gibt es auch eine Reihe von Räumen, die speziell der Machart dieser Gemälde, der technischen Beschaffenheit gewidmet sind, wo Besucherinnen und Besucher Makroaufnahmen sehen können oder auch 3D-Scans von Händen, die zeigen, welche Handgriffe nötig waren, um solche Gemälde zu machen."
Zusätzlich zur Ausstellung vor Ort gebe es auch ein Online-Angebot, sagt Weppelmann: zum einen ein Digitorial, zum anderen einen Webviewer "Inside Bruegel".
(uko)