Gründer des Deutschen Märchenmuseums war Nationalsozialist

    eine Modedesignstudentin mit ihrem Märchenkleid "Luftamazone, das mit vielen Luftblasen dekoriert ist.
    Für das Deutsche Märchenmuseum Bad Oeynhausen wurden schon eigens Kostüme entworfen. Nun distanziert sich das Haus von seinem Gründer. © picture-alliance / ZB / Waltraud Grubitzsch
    Das Deutsche Märchenmuseum im westfälischen Bad Oeynhausen distanziert sich von seinem Gründer Karl Paetow. Der Kunsthistoriker und Volkskundler war laut einem neuen Gutachten überzeugter Nationalsozialist und am Raub von Kunstgegenständen aus jüdischem Eigentum in Frankreich beteiligt. Das teilte ein Sprecher der Stadt Bad Oeynhausen dem Evangelischen Pressedienst mit. Laut einem Beschluss des Kulturausschusses werde künftig am und im Museum kritisch über die Vergangenheit des Gründers informiert. Die Stadt Bad Oeynhausen ist Trägerin des Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseums. Nachdem im vergangenen Jahr im Internet kritische Details aus der Biografie Paetows aus der NS-Zeit öffentlich wurden, hatte der Kulturausschuss einen Regionalhistoriker mit einem Gutachten beauftragt. Paetow hatte seine Verstrickungen in NS-Verbrechen laut dem Gutachten bei der Bewerbung kaschiert.